Absagen
Der Kulturbeauftragte des Pegnitzer Stadtrates und langjährige Brettl-Veranstalter Karl Lothes schildert die Folgen des aktualisierten Rettungs- und Fluchtplans. „Ich arbeite üblicherweise mit zwei Veranstaltern aus der Coburger Ecke zusammen.“ Wegen der nun geringeren Höchstbesucherzahlen habe „einer der beiden bereits abgesagt“.
Diesen Schritt begründete der Veranstalter mit den Worten: „Das lohnt sich nicht mehr.“ Einerseits war für die Sammethalle die Miete durch die Stadt erhöht worden. Außerdem stiegen die Nebenkosten für die Technik und den Bühnenaufbau. Um Geld zu sparen, hatte Lothes schon früher die Bühne durch Vereine aufbauen lassen, welche die Bewirtung übernommen hatten.
Keine Chance
Der heimische Kulturmanager bedauert aber: „So habe ich keine Chance mehr, einen Günter Grünwald nach Pegnitz zu holen.“ Der Starkomiker hatte in der Vergangenheit für ein volles Haus in der Sammethalle gesorgt.
Lothes blickt aber dennoch halbwegs optimistisch in die Zukunft. „Ich habe Hoffnung auf das neue Konstrukt der Eisarena.“ Denn dort würden, so die bisherigen Schätzungen, 1400 Leute untergebracht werden können. Und noch ein weiteres Plus gebe es dann: „Von Haus aus wäre eine gute Technik vorhanden.“
Übergangslösungen
Bis dahin muss sich der Beauftragte des Stadtrates allerdings mit Übergangslösungen bescheiden. „Günter Grünwald ist bis dahin nur noch im Festzelt möglich.“ Etwa beim FC Troschenreuth. Da könnte man dann eine „Brettl-Veranstaltung dranhängen“.
Einen ähnlichen Deal hatte es in der Vergangenheit auch bereits bei der ASV-Zeltkirchweih gegeben. Denn Festzelte böten für bis zu 2000 Personen Platz. „Das haben wir schon mal gemacht“, sagt Lothes.
In diesem Zusammenhang erinnerte er auch an einen Auftritt des Vokal-Ensembles Sixpack beim Schloßberg-Open-Air. Wegen eines drohenden Gewitters war das Gastkonzert vom Pegnitzer Hausberg in die Christian-Sammet-Halle verlegt worden. „Als Ausweichquartier geht das schon“, erinnert er sich. Vor allem angesichts von rund 450 Besuchern.
Eine ganz andere Situation gebe es bei Großveranstaltungen wie mit Michl Müller oder der Biermösl Blosn. Dann müsse schon von vornherein mit um die 1000 Besucher gerechnet werden. Auch eine Martina Schwarzmann würde unter den eingeschränkten Platzbedingungen nicht kommen. Von einer aus dem Fernsehen sattsam bekannten Kabarett-Ikone Monika Gruber ganz zu schweigen. „Die war leider noch nie in Pegnitz.“ Selbst unter den bisherigen Hallenbedingungen nicht.
Kleines Team
Aber von solchen Widrigkeiten lässt sich Kulturveranstalter Lothes nicht völlig ausbremsen. Seit kurzem wird er auch von einem kleinen Team unterstützt.
„Wir starten heuer am 8. April mit Herbert und Schnipsi, am 8. Mai kommt dann Sebastian Reich mit seinem Nilpferd, im Juni schließlich Stefan Otto.“
Genau genommen seien das alles Nachholtermine aus der Vergangenheit. „Corona sei Dank“. Aber auch nach diesen sicheren Terminen hat er noch Kultur-Events im Köcher. Die Verhandlungen laufen bereits.