Saaser Siedler bauen Die Siedler werden Eigenheimer

Die Saaser Siedler schaffen sich ihr eigenes Vereinsheim. Und erfüllen sich damit einen lang gehegten Wunsch. Und: Der Traditionsverein mit dem verjüngten Vorstands-Team kann in diesem Jahr auch erstmals wieder ein Waldfest an den Start bringen. Der nächste Lichtblick nach zwei Jahren Corona-Pause – die die Verein allerdings dennoch Zulauf gebracht hat.

 
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Sind stolz auf ihr künftiges Eigenheim am Hofacker: die Saaser Siedler mit dem Vorsitzenden Manuel Ramming (Zweiter von links), seiner Stellvertreterin Alica Gollwitzer und den Beisitzern Jürgen Riedl (links), Michael Schmidt und Dominik Schaer (rechts). Foto: Eric Waha/Eric Waha

Die Saaser Siedler starten neu durch. Und werden, wenn man es ganz genau nimmt, durch die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches im vollem Umfang ihrem Namen gerecht: Siedler- und Eigenheimer-Vereinigung Bayreuth-Saas heißt der Traditionsverein, der in wenigen Jahren sein 100. Gründungsfest feiern kann. Jetzt baut sich der Verein sein Eigenheim am Saaser Hofacker. Nach mehr als sechs Jahren Planung wird der Wunsch mit viel Eigenleistung Wirklichkeit.

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Erbpacht und steigende Preise

„Das erste Angebot für das Vereinsheim stammt aus dem Jahr 2016“, sagt Manuel Ramming, der Vorsitzende der Saaser Siedler. Es seien noch einige Gespräche zu führen gewesen, natürlich habe man mit den Mitgliedern in den Diskurs gehen müssen, habe wegen des Erbpacht-Grundstücks – „zur Hälfte Stadt, zur Hälfte Hospital-Stiftung“ – verhandeln müssen. Aber nachdem die Mitglieder Grünes Licht gegeben hatten, habe sich Corona eingemischt. Was zeitliche Verzögerungen ebenso gebracht hatte wie die Sorge wegen steigender Baupreise.

Warten auf den Dachdecker

Nachdem vor gut einem Jahr die Bodenplatte gegossen worden war für den Neubau am Saaser Hofacker gab es wieder Stillstand. Aber: „Jetzt geht es vorwärts. Das Baugeschäft hat innerhalb weniger Wochen das Gebäude gemauert“, sagt Manuela Ramming im Beisein des jungen Vorstands-Teams, das die Siedler seit der letzten Wahl – und nach dem plötzlichen Tod des Vorsitzenden Georg Ramming im vergangenen Jahr, Manuel Rammings Vater – leitet. „Eigentlich warten wir jetzt nur sehnlich darauf, dass das Dachdecker-Unternehmen startet und den Bau dicht macht“, sagt Alica Gollwitzer, die Stellvertreterin Rammings. Ist das Dach drauf, sind die Fenster drin, wollen die Saaser Siedler wieder selber anpacken und den Innenausbau in die Hand nehmen, um Kosten zu sparen, sagt Ramming, der die Kosten für das Vereinsheim mit rund 80 000 Euro beziffert.

Ein Gemeinschafts-Projekt

Der Wunsch nach einem eigenen Gebäude bestehe schon lange, denn es sei nicht klar, wie lange die Siedler-Gastwirtschaft Pötzinger im Herzen der Saas noch zur Verfügung stehe, und man wolle für die Vorstandssitzungen, für die Mitgliederversammlungen und Hauptversammlungen „auf keinen Fall außerhalb der Saas tagen, das wäre schon fatal“, sagt Ramming. „Und der Bau hier ist ja auch für die Saas als ein Gemeinschafts-Projekt zu sehen, denn es ist durchaus vorstellbar, dass man das Vereinsheim für Geburtstagsfeiern oder Familienfeste an die Mitglieder vermietet.“

Mitglieder mit konstanter Zahl

Aktuell habe der Verein rund 350 Mitglieder, mit „einer recht konstanten Mitgliederzahl – und durchaus auch Zuspruch aus anderen Stadtteilen wegen unserer Angebote“, zu denen unter anderem ein umfangreicher Maschinenpark zählt, aus dem sich die Mitglieder bedienen können.

Das Waldfest kommt wieder

Ein gesellschaftliches Angebot, das zu den schönsten Festen in Bayreuth zählt, bringt der Verein mit seinem jungen Vorstand in diesem Jahr ebenfalls wieder an den Start: Das Saaser Waldfest. Nach zwei Jahren Corona-Pause wird schon jetzt an der dreitägigen Freiluft-Veranstaltung im Saaser Wäldchen neben dem Sportplatz gearbeitet. „Die letzten Verträge für die Bands sind unterschrieben, mit der Brauerei ist auch schon alles fix, die Bestellungen fürs Essen sind fertig“, sagt Manuel Ramming. Vom 25. bis 27. Juni sind die Siedler traditionell die Ersten mit dem Waldfest, die Sportler – also der BSC Saas – folgen mit vier Wochen Abstand.

Ein Kraftakt für den Verein

Das, was so leicht und locker aussieht, wenn man im Wäldchen sitzt und die Atmosphäre genießt, ist für den Verein ein Kraftakt: „100 Mitglieder sind im Schnitt eingespannt. Aufbau, Abbau, drei Tage Fest stemmen. Aber, was wir gemerkt haben: Alle sind heiß drauf, dass es wieder ein Waldfest gibt, jeder, den wir gefragt haben, ob er mithelfen kann, hat sofort zugesagt. Ist ja irgendwie ein Stückchen Seelenfrieden für die Saas, dass es wieder ein Waldfest geben kann“, sagt Ramming. Neu ist, dass die Organisation auf mehr Schultern verteilt wird, sagt der Vorsitzende. Und dass auch der Auf- und Abbau – „A und O des Festes“, wie Ramming unterstreicht – neue Unterstützung erfährt, „weil wir gerade die alten Saaser, die das jahrelang gemacht haben, entlasten wollen“.