Eskalation in der Ostsee: Russland stoppt griechischen Tanker. Der Vorfall wird als direkte Vergeltung für westliche Sanktionen gegen Putins Schattenflotte gewertet.
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Nach Angaben der griechischen Regierung will Russland nun eine Geldstrafe verhängen. Ein konkreter Grund wurde nicht genannt. Die „Green Admire“ liegt derzeit nahe der russischen Insel Hogland vor Anker. Das 2022 gebaute Schiff transportierte eine Ladung estnisches Schieferöl und war fast vollständig beladen auf dem Weg nach Rotterdam.
Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Spannungen rund um die sogenannte russische Schattenflotte. Mit dieser versucht Russland, westliche Sanktionen zu umgehen. Mehrfach wurden in den vergangenen Monaten verdächtige Tanker von Nato-Staaten festgesetzt, darunter die „Eventin“ vor Rügen und die „Eagle S“ in Finnland.
Die EU-Außenminister wollen schnellstmöglich weitere Sanktionen gegen Russland und speziell gegen die Schattenflotte beschließen. Erst vergangene Woche hatte Russland einen Kampfjet losgeschickt und den estnischen Luftraum verletzt, als Estland versuchte, einen russischen Öltanker zu stoppen.
Die Nato hat inzwischen das Ostsee-Schutzprogramm „Baltic Sentry“ gestartet. Seit dem Nato-Beitritt von Schweden und Finnland kontrollieren die westlichen Alliierten praktisch alle Zugangswege zur Ostsee.
Nun schlägt Russland offenbar zurück. Die „Green Admire“ ist ein moderner und großer Öltanker mit viel Ladung, deren Fehlen auf dem Weltmarkt sogar den Ölpreis beeinflussen könnte. Putin scheint das Schiff sozusagen in Geiselhaft genommen zu haben, um neue Sanktionen möglicherweise noch abzuwenden.