Rund 4000 Besucher in fünf Stunden – Ergänzung zur Museumsnacht Tag der offenen Tür: Festspiele zum Anfassen

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In gut acht Wochen ist die weltweite Wagner-Gemeinde wieder unter sich, gehört das Festspielhaus wieder den Musik-Genießern. Am Samstag jedoch waren die Türen offen für alle, die das Festspielhaus erkunden, die einmal selbst auf der Bühne stehen wollten. Gut 4000 Menschen, darunter viele, die aus ganz Deutschland gekommen waren, schauten sich in Bayreuths berühmtesten Gebäude auf dem Grünen Hügel um.

 
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Das Festspielhaus als Volksbühne – bis auf wenige Bereiche alles offen und frei zugänglich. Ein Angebot, das „diesmal erstaunlich viele junge Menschen nutzten“, sagt Peter Emmerich, Sprecher der Bayreuther Festspiele, am Samstagabend im Gespräch mit unserer Zeitung. „Die Leute konnten sich frei bewegen, auch dort, wo es normalerweise nicht möglich ist. Die Neugier war riesengroß“, sagt Emmerich. Dass die Besucher nicht gelenkt oder durchs Haus geführt wurden, sei „gut angekommen“. Und: „Die Mischung war besonders. Es waren viele da, die zum ersten Mal, vielleicht auch zufällig gekommen sind. Manche sind auch extra angereist, etwa ein Paar aus der Schweiz, das erst bei uns hier oben war und dann die Museumsnacht in der Stadt noch mitgemacht hat.“

Die Techniker des Festspielhauses und die Statisten hätten dafür gesorgt, dass der Tag der offenen Tür zum Spaß für die Besucher wurde. „Es war spürbar, dass das keinem zur Last gefallen ist und dass sie es freiwillig gemacht haben. Das hat sich auch auf die Gäste übertragen“, sagt Emmerich. Immer mittendrin im Gewühl: Die Festspielleiterinnen Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner sowie Geschäftsführer Heinz-Dieter Sense, die ständig im Plausch mit den Besuchern waren.

Neben den vielen Angeboten vom Schminken über die Möglichkeit zur Kostümprobe und Fotomöglichkeiten in den Kulissen waren die erklärten Stars des Nachmittags die vier Ratten aus dem „Lohengrin“. „Wir sind bestimmt 200 bis 300 Mal fotografiert worden“, sagt Klaus Bauer, der im Kostüm der schwarzen Ratte steckte. „Durch das Gitternetz des Kostüms haben wir in lauter glückliche Gesichter geschaut.“ Und natürlich war auch die Ratten-Familie zum Anfassen: „Unsere Kostüme aus Neopren und die Füße aus Gummi haben die Leute sehr interessiert“, sagt Bauer. Und: Am Abend seien die vier Ratten „wirklich platt gewesen, obwohl wir zweimal 30 Minuten Pause machen konnten. Das Kostüm geht doch ziemlich auf die Knochen. Das merkt man ganz anders als bei einer Aufführung.“

Martin Scholti, der Chef der Statisterie, sagt, dass die 40 Statisten, die am Samstag dabei waren, „viele Fragen beantworten mussten. Man hat den Leuten, die gekommen sind, die Begeisterung echt angemerkt“. Die Statisten, sagt Scholti, hoffen, dass es auch im nächsten Jahr wieder einen Tag der offenen Tür gibt. Das peile man sicher wieder an, sagt Festspiel-Sprecher Emmerich. „Das Angebot ist ja auch eine gute Ergänzung zur Museumsnacht“ – an der sich das Festspielhaus nicht mehr beteiligt, weil die Nachtarbeit einen zu großen Aufwand bedeuten würde.


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