Bei einer Abschiedspressekonferenz am Dienstag erinnerte der 65 Jahre alte promovierte Kunsthistoriker und Ethnologe noch einmal an wichtige Etappen seiner 25-jährigen Amtszeit an der Spitze des GNM. Es gilt als das größte kulturhistorische Museum im deutschsprachigen Raum.

Die Forschungsarbeit habe ihm dabei neben zahlreichen, teils Aufsehen erregenden Ausstellungen besonders am Herzen gelegen, betonte Großmann zum Abschied. Seine Nachfolge tritt zum 1. Juli der Kunsthistoriker Daniel Hess an. Der 55-Jährige, der im GNM zwei Sammlungen leitet, war bisher Großmanns Stellvertreter.

Großmann hatte das Museum 1994 in schwierigen Zeiten übernommen. Die von finanziellen Problemen geprägte Phase des Umbruchs hatte der neue Museumschef dazu genutzt, das Haus neu auszurichten. Neben dem Ausbau der Forschung stieß er wichtige Baumaßnahmen wie das derzeit im Bau befindliche Tiefdepot auf dem beengten Museumsgelände an. Nach und nach sorgte er auch für eine moderne didaktische Präsentation von Sammlungsobjekten.

Zu den Höhepunkten seiner Amtszeit gehört die große Ausstellung zum Frühwerk Albrecht Dürers im Jahr 2012. Seinem Ruf als Burgenforscher wurde Großmann 2017 mit der Ausstellung „Mythos Burg“ gerecht. Auf seine Initiative geht auch die Schaffung der GNM-Außenstelle auf der Nürnberger Kaiserburg zurück. Schon seit 1992 arbeitet Großmann federführend in der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern mit. Von 2012 bis 2016 war er Präsident des Internationalen Kunsthistorikerverbandes.