Hintergrund sind jüngste Bestrebungen der EU, angesichts überlasteter Asylsysteme in vielen EU-Staaten mehr abgelehnte Asylsuchende in ihre Heimat abzuschieben. Brüssel versucht dies seit Jahren, kommt aber kaum voran. Umstritten ist dabei, wie viel Druck die EU auf Herkunftsländer ausüben sollte, mit denen die Kooperation schwierig ist, und wie sehr andererseits Anreize für Zusammenarbeit geschaffen werden sollten. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach sich zuletzt dagegen aus, die EU-Visapolitik offensiv als Druckmittel zu verwenden. Die schwedische Migrationsministerin Maria Malmer Stenergard sagte nach einem Treffen der EU-Innenminister vergangene Woche dagegen, die EU-Staaten seien sich einig, dass dies ein wichtiges Instrument sei.