Rosa Kunter hat Goldenen Stern gepachtet

Von Luisa Degenhardt

Das Gaststättenkarussell dreht sich munter weiter: Der Gasthof Goldener Stern am Bahnhofssteig war einst das Stammlokal der SPD, dann ein China-Restaurant. Nun hat Rosa Kunter, die ehemalige Wirtin der Gaststätte Schwarzes Roß, die Wirtschaft gepachtet.

 
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Rosa Kunter hat das Gasthaus Goldener Stern in Pegnitz übernommen. Foto: Luisa Degenhardt Foto: red

Das Schwarze Roß soll wegen eines geplanten Neubaus abgebrochen werden, wird berichteten. Zu essen gibt es im Goldenen Stern nichts, „außer vielleicht mal eine Brotzeit oder eine Wurstsemmel“, sagt die 74-Jährige, die trotz ihres Alters die Gastronomie noch nicht an den Nagel hängen will.

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Bereits im Dezember sei klar gewesen, dass sie den Goldenen Stern pachten kann. Nachdem klar war, dass es im Schwarzen Roß für sie nicht mehr weitergeht, habe sie sich gleich auf die Suche nach einer neuen Wirkungsstätte gemacht.

22 Jahre  hatte Kunter eigene Wirtschaft

„Es war alles fertig, wir haben nur eine Woche lang geputzt“, sagt sie. Im Gastraum ist noch die asiatisch angehauchte Einrichtung der Vorgänger zu erkennen. Samstags, sonntags und montags macht Rosa Kunter schon morgens auf. Am Samstag gibt es Frühschoppen. An den anderen Tagen hat sie ab 14 Uhr geöffnet. Allein wäre das für sie nicht zu stemmen. „Ich hab Unterstützung“, sagt sie. Trotzdem versuche sie, das meiste selbst zu machen, „wenn ich kann“. Die Stammgäste aus dem Schwarzen Roß bleiben ihr treu und kommen nun auch in den Goldenen Stern.

Erfahrung in der Gastronomie

Rosa Kunter hat viel Erfahrung in der Gastronomie. Über 22 Jahre lang hatte sie eine eigene Wirtschaft, das Schwarze Roß bewirtete sie seit 2000. Dieses Thema sei für sie mittlerweile erledigt, sie hänge nicht mehr daran. Was nun aus dem Projekt Genusshaus (wir berichteten ebenfalls) wird, das im Goldenen Stern geplant war, weiß sie nicht. „Wenn es so wäre, müsste ich halt wieder raus“, sagt Kunter. Einen schriftlichen Mietvertrag gibt es zwar, wie lange der jedoch gilt, will sie nicht sagen.

Bei diesem Thema schüttelt auch der Eigentümer des Hauses, Wilhelm Knopf, den Kopf. Es war schwer, Knopf telefonisch zu erreichen. Das Projekt Genusshaus, das im Goldenen Stern angedacht war und die kulinarische Vielfalt Oberfrankens widerspiegeln soll, ist für ihn mit der Verpachtung an Rosa Kunter nicht zu den Akten gelegt. „Ich weiß nicht, wie sich die Sache entwickelt“, sagt er. Und weiter: „Ich kann die Immobilie nicht mehr viel länger liegen lassen. Da kommen derartige Schäden, dass ich es jetzt einstweilen zwischenverpachtet hab“, sagt Knopf. Zwei Jahre stand der Goldene Stern leer. Mehr will Knopf, auch zum Projekt Genusshaus, nicht sagen.