Trierer Wissenschaftler hatten den 16 Meter langen und 5 Meter breiten Segelfrachter von 2017 bis 2019 mit Studenten und Handwerkern in Trier originalgetreu nachgebaut. Mitte September 2023 war das Schiff über Wasser und Land nach Südfrankreich gebracht worden. Seit Ende vergangenen Jahres liegt es wieder in einem Hafen in Trier.
Weitere Forschungspläne
Die virtuellen Simulationen der "Bissula" seien ein Anfang für weitere Schritte, sagte der Wissenschaftler. "Wir wollen auch andere Schiffstypen hinterlegen." Das bedeute aber nicht, dass man auch andere antike Schiffe in Originalgröße nachbaue. "Das ist vom Aufwand her zu groß." Stattdessen experimentiere man jetzt mit Großmodellen, bei denen Schiffstypen nicht eins zu eins, sondern im Verhältnis eins zu drei nachgebaut würden.
Um mögliche Abweichungen einrechnen zu können, sei auch ein Eins-zu-Drei-Modell der "Bissula" angefertigt worden. Die damit gewonnenen Messdaten - unter anderem auf der Mosel und auf dem Bostalsee im Saarland - sollten dann mit den Daten des Eins-zu-Eins-Nachbaus verglichen werden. Aufgrund dieser Ergebnisse könnten 1:3-Rekonstruktionen anderer Schiffstypen künftig ebenfalls zu Simulationen herangezogen werden.
"So können wir dann den römischen Seeverkehr immer differenzierter erfassen", sagte Schäfer. Das Projekt ist ein Langzeitvorhaben, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft voraussichtlich bis 2030 gefördert wird.