Richtungsweisendes Spiel Haspo-Gast kommt mit Nationalspieler

Eine der Attraktionen in der Bayernliga hat HT München in den Reihen: Richard Wöss (rechts, im Trikot von Tusem Essen) hat sechs Jahre lang in der Bundesliga gespielt und 76 Länderspiele für Österreich absolviert. Foto: Imago Foto: imago/Eibner

HANDBALL. Wohin geht die Reise für Haspo Bayreuth in der Herren-Bayernliga? Nach dem 17. Spieltag dürfte man es genauer wissen, denn da hat der Tabellensechste am Samstag um 19.30 Uhr mit HT München den unteren Tabellennachbarn zu Gast, der den Beginn der Gefahrenzone markiert.

 
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Mit einem Sieg könnten die Bayreuther einen Puffer von mindestens sieben Punkten nach unten aufbauen und damit erst gar keinen Gedanken an die untere Tabellenhälfte aufkommen lassen. „Es gibt in dieser Saison wieder einmal kein gesichertes Mittelfeld“, warnt Haspo-Trainer Michael Werner vor dem richtungsweisenden Heimspiel. „Hinter uns kämpfen bereits acht der 14 Mannschaften gegen den Abstieg, da man ja wieder nicht weiß, wie viele bayerische Mannschaften aus der 3. Liga absteigen. Da wollen wir keinesfalls mit reingezogen werden, zumal unser Anspruch sowieso das obere Tabellendrittel ist.“ Somit kann man gegen HT München nur mit einem Sieg zufrieden sein, um sich danach wieder in Ruhe auf die eigentlichen Ziele zu konzentrieren.

Ähnlich wie die Bayreuther leiden die Münchner unter zumindest einer ganz bitteren Verletzung. Bereits in der Vorrunde zog sich ihr Kreisläufer und Toptorjäger Johannes Borschel einen Kreuzbandriss zu und fällt bis zum Saisonende aus. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass es HT („Hachinger Tal“) zwischenzeitlich gefährlich nahe an das untere Tabellendrittel verschlug. Seit dem Rückrundenstart ging die Mannschaft um Trainer Christian Sorger neben der erwartbaren Niederlage beim Klassenprimus HSC Bad Neustadt (17:27) auch beim formstarken direkten Konkurrenten TSV Lohr (11.) geschlagen geben (21:26) und kam gegen Schlusslicht HSG Würm-Mitte nicht über ein bedenkliches 18:18 hinaus. Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürften die Alarmglocken geschrillt haben, aber prompt zeigten die Münchner eine starke Reaktion mit einem in der Höhe beeindruckenden 30:19-Sieg gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten TSV Rothenburg (12.).

Sechs Jahre lang in der Bundesliga

Mit acht Treffern avancierte dabei Philipp Heinle im linken Rückraum zum Toptorschützen, der sich aber in der internen Torjägerliste mit 52 Saisontoren noch deutlich hinter Linkshänder Richard Wöss (62) einordnen muss. Der 32-jährige österreichische Nationalspieler (76 Länderspiele), der von 2009 bis 2015 für Tusem Essen, Bergischen HC, und TuS N-Lübbecke in der Bundesliga spielte und vor einem Jahr vom heutigen Zweitligisten Essen kam, wird sowohl auf Rechtsaußen als auch im rechten Rückraum auftauchen. Ein weiterer Schlüsselspieler der Oberbayern ist Martin Dauhrer, der in der Torschützenliste zwar erst auf Rang 75 auftaucht, doch als Spielmacher nahezu unverzichtbar ist und auch in der Abwehr eine zentrale Rolle einnimmt.

„Wir dürfen nicht glauben, dass es das gleiche Spiel wird wie beimi 28:23-Sieg in der Vorrunde“, warnt Haspo-Trainer Marc Brückner. „Wir müssen gegen einen kampfstarken Gegner voll dagegenhalten, ansonsten dürfte es erneut sehr schwer werden, unseren Ansprüchen gerecht zu werden.“ Die Gastgeber hoffen dabei, dass sowohl der zuletzt im Gesicht verletzte Paul Saborowski dabei sein kann, als auch die angeschlagenen Fabio Nicola und Jan-Philip Kritzenthaler.

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