Weil aber die in der Liga schon so wacklige VfB-Hintermannschaft sich auch in der Relegation einen Aussetzer leistete, war der Vorsprung wieder einmal schnell dahin. Einen langen Ball nach Wiederanpfiff verlängerte Sebastian Andersson auf Abdullahi, der mit einem Trick die VfB-Defensive narrte und das so herbeigesehnte Auswärtstor erzielte. Jener Abdullahi hatte am vergangenen Wochenende in Bochum in der 95. Minute das Siegtor noch verpasst.
Der Ausgleich zur Pause war durchaus verdient, denn bis auf die zwei Tore erlebten die Zuschauer Relegation pur. Die Schwaben hatten zwar mehr Ballbesitz, die Favoritenrolle wirkte aber wie eine Last. Es fehlte der Überraschungsmoment im Stuttgarter Spiel. Anders die Berliner, die bei ihren Kontern nicht ungefährlich waren. So hatte Andersson bereits in der 21. Minute die große Chance zur Führung, als er nach Flanke von Abdullahi knapp an Ron-Robert Zieler scheiterte.
VfB-Interimscoach Nico Willig reagierte und tauschte zur zweiten Halbzeit den wenig überzeugenden Daniel Didavi für Mario Gomez aus. Der Ex-Nationalspieler weiß wie Relegation geht, 2017 hatte er noch den VfL Wolfsburg in den Spielen gegen Eintracht Braunschweig vor dem Abstieg bewahrt. Die Einwechslung gab den Stuttgartern einen Ruck - und auch die erneute Führung. Gomez schnappte sich den Ball an der Mittellinie, marschierte bis zum Strafraum und hatte das nötige Glück, dass sein Schuss von Friedrich unglücklich ins Berliner Tor abgefälscht wurde.
Doch auch diese Führung gab der VfB wieder her, weil sich bei einer Union-Ecke von Christopher Trimmel keiner für Friedrich zuständig fühlte. Der hoch aufgeschossene Verteidiger ließ sich das Geschenk nicht nehmen und traf per Kopf zum Ausgleich. Danach wurde die Verunsicherung beim VfB nur noch größer.