Regens Wagner froh über Handwerker Die Sanierung ist gut im Zeitplan

Brigitte Grüner
Das alte Schulhaus ist aktuell bis zum Dach eingerüstet. Wenn die Dachdecker fertig sind, soll das Gerüst möglichst noch vor dem Wintereinbruch abgebaut werden. Das historische Gebäude wurde weitgehend entkernt. In den Räumen der früheren Schneiderei entstehen Zimmer für die Bewohner von Regens Wagner. Foto: Brigitte Grüner

Gerüst soll vor Wintereinbruch weg

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Michelfeld - „Wir haben gute Firmen am Bau“, freut sich Gesamtleiter Peter Miltenberger. Auch sei die Ausschreibung noch rechtzeitig möglich gewesen. Regens Wagner hat aktuell zwei Baustellen am Laufen. Auf dem Gelände der Landwirtschaft entsteht ein neues Wohnhaus mit zehn Plätzen für Menschen mit Behinderung sowie eine Tagesstätte für Menschen mit Behinderung nach dem Erwerbsleben mit acht Plätzen. Und links der Pfarrkirche St. Johannes wird das frühere Michelfelder Schulhaus generalsaniert.

Beide Gebäude werden barrierefrei und behindertengerecht realisiert. An beiden Häusern arbeiten momentan die Dachdecker. Die Gebäude sollen winterfest gemacht werden, damit während der kälteren Jahreszeit die Arbeiten im Inneren durchgeführt werden können, so Miltenberger.

Das Haus nördlich der Kirche ist ein historisches Gebäude. Es entstand in der Zeit um 1716 und wurde zunächst als Getreidespeicher genutzt. Vor etwa 95 Jahren wurde es umgebaut in ein Schulhaus für die Michelfelder Kinder. Der nächste Umbau erfolgte in den Jahren 1976 bis 1978 für Therapiezwecke. Damals wurden unter anderem ein Aufzug und ein Bewegungsbad eingebaut.

Provisorische Abdichtung nötig

Im ersten Stock war einige Jahre die Schneiderei von Regens Wagner untergebracht. Jetzt wird das Haus von Grund auf generalsaniert. Dazu wurde es bis auf die Grundmauern rückgebaut. Die in Jahrzehnten entstandenen Risse wurden inzwischen verfüllt, erklärt Thomas Sammet. Die Rohbau-Sanierung übernahm die Firma Wurzelbacher, die auch für das Entkernen zuständig war. Abgeschlossen ist auch die statische Sicherung des Gebäudes.

Der Dachstuhl ist ebenfalls bereits nahezu komplett saniert. Die Zimmerer der Firma Schedl aus dem Raum Windischeschenbach sind spezialisiert auf historische Bauten. Sie haben alle guten Balken erhalten, und die maroden Balken aufwendig saniert. Dabei wurde immer nur so viel Holz ersetzt wie notwendig war. Zeitgleich arbeiten auch die Dachdecker. Die rückwärtige Dachhälfte ist bereits gedeckt, wobei der Übergang zur Asamkirche besonders zeitaufwendig war. Wenn die Dachdecker fertig sind, soll das Gerüst abgebaut werden. Regens Wagner als Bauherr hofft, dass das vor Wintereinbruch noch möglich sein wird.

Danach werden die Fenster geschlossen – zum Teil ist eine provisorische Abdichtung nötig – und eine Bauheizung installiert, damit während der kalten Jahreszeit der Innenausbau vorangehen kann. Dazu gehören das Einziehen neuer Wände in Trockenbauweise, der Einbau der Heizung, die Montage der Belüftungsanlage sowie die Elektro- und Sanitärinstallation. Für die Zwischenwände werden 1000 Quadratmeter Gipskartonplatten benötigt, erklärt Thomas Sammet, der als Bereichsleiter für den Technischen Dienst bei den wöchentlichen Treffen mit Bauleitung und Handwerkern dabei ist.

3,8 Millionen Euro investiert Regens Wagner auf dem Gelände des Bauernhofes. Die Maßnahme mit zehn Wohnplätzen für Menschen mit Behinderung und acht Plätzen in einer Tagesstätte für Menschen mit Behinderung nach dem Erwerbsleben wird nach den gültigen Zuschussrichtlinien gefördert. Im Vergleich zur Sanierung eines historischen Gebäudes geht der Neubau zügiger voran. Auf allen Stockwerken sind hier Terrassen oder Balkone vorgesehen. „Das ist kein Luxus, sondern dient auch als Fluchtweg“, erklärt Peter Miltenberger. Eine Außentreppe wird die einzelnen Ebenen verbinden. An diesem Haus arbeiten momentan die Dachdecker und Spengler. Auch die Fenster werden bereits eingebaut, damit im Winter der Innenausbau durchgeführt werden kann. Der Neubau soll im Herbst 2022 fertig sein. Die Handwerker liegen gut im Zeitplan. Die Gewerke kommen bislang alle termingerecht, freut sich der Bauherr.

Auch das ehemalige Schulhaus soll bis Herbst nächsten Jahres bezugsfertig sein, erklärt Pressesprecher Matthias Flierl. Die Maßnahme ist der erste Bauabschnitt der Klostersanierung, die nach jetzigem Stand 43,6 Millionen Euro kosten und mindestens bis 2029 dauern wird. Zwölf Millionen Euro wird der Bund beisteuern, da die Anlage als Baudenkmal nationaler Bedeutung eingestuft wurde.

Bilder