Ein Blitz schlug damals durch das Dach des Stalls. Durch die lang anhaltende Hitze und Trockenheit fing dieser sofort Feuer. Die Familie versucht die untergebrachten Tiere zu retten. Für eine Kuh, ein Jung-Rind, vier Kälber und sechs Schweine kam jede Hilfe zu spät. Sie starben direkt durch das Feuer oder mussten durch die starken Verbrennungen am Körper notgeschlachtet werden. Die restlichen Tiere wurden auf sechs verschiedene Bauern aufgeteilt. Erst Anfang November 2002 kamen die Tiere wieder nach Heroldsreuth.
Der Schock sitzt tief
„Die Feuerwehr hatte lange mit dem Brand zu kämpfen“, erinnert sich Josef Strobl, „eine ganze Scheune war voll mit Heu. Das hat ständig nachgebrannt. Die Wehren waren noch Tage danach bei uns auf dem Hof.“ Durch den Brand verlor die Familie einen Stall, eine Scheune und ein kleineres Haus, das zu nahe am Brand stand und durch Trümmerteile zu brennen anfing.
Durch die schnelle und unbürokratische Hilfe aller Beteiligten – Bürgermeister, Baufirmen, Freunde und Verwandte – konnte die Familie die schwere Zeit überstehen und sogar binnen weniger Monate einen neuen Stall bauen – dieses Mal mit einem größeren Sicherheitsabstand zu den restlichen Gebäuden. „Inzwischen haben wir Rauchmelder in den Gebäuden und das Heu und Tiere sind seitdem in unterschiedlichen Stallungen untergebracht“, erklärt Josef Strobl.
Obwohl so viele Jahre vergangen sind, sitze der Schock noch tief in den Knochen und man denke viel darüber nach. Für die Enkelkinder war es auf jeden Fall ein großes Spektakel. „Ich fand es gestern super cool“, sagt die sechsjährige Enkeltochter am darauffolgenden Tag, die das Ganze vom Fenster aus beobachtete, „Blaulicht, überall Wasser und so viele Feuerwehrleute. Das war aufregend.“