Ahorntal Rathausneubau soll offen und bürgernah werden

Seit Kurzem weist ein großes Banner darauf hin, wo das neue Rathaus in Kirchahorn entstehen soll. Foto: fe/Frauke Engelbrecht

Jetzt geht es voran. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend wurden die ersten Vorplanungen für das neue Rathaus, das in Kirchahorn entstehen soll, vorgestellt.

 
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Kirchahorn - Es tut sich was in Sachen Rathausneubau im Ahorntal. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend wurden jetzt die ersten Vorentwürfe vorgestellt und beschlossen, nach welcher der zwei Varianten es nun weitergehen soll.

Entstehen soll das Gebäude in Kirchahorn am Sophienweg – auf dem Grund, direkt gegenüber der jetzigen Interims-Containerlösung. Ein riesiges Banner weist seit kurzem darauf hin. Der beauftragte Architekt Karsten Hilpert, Hof, stellte als erste Variante einen L-Bau vor – das eigentliche Rathausgebäude, mit Ober- und Dachgeschoss mit Satteldach Richtung Straße, ohne Keller, dafür mit einem Anbau, in dem sich der Sitzungssaal befinden soll. Dieser könne auch für andere Veranstaltungen genutzt werden. „Das wäre eine bürgernahe Geste“, sagte er.

Der Höhenlage der Straße angepasst

„Die Anordnung der Gebäude ergibt einen Rathausplatz, der sich zum Ort hin öffnet“, erklärte Hilpert. Zur Straßenseite ist ein Parkplatz für Besucher mit elf Plätzen, zuzüglich zwei Behindertenparkplätzen vorgesehen. Auf der Rückseite gibt es einen Parkplatz für die Mitarbeiter mit neun Plätzen. Die Zufahrt soll der Höhenlage der Straße angepasst werden, sodass nicht angeböscht werden muss, so der Architekt.

Bürgerbüro mit Thekenbereich

„Im Erdgeschoss ist nach dem Eingang auf der rechten Seite das Bürgerbüro mit Thekenbereich als Anlaufstelle für schnelle Anliegen vorgesehen“, sagte Hilpert. Außerdem sind auf der Etage Kasse, Kämmerei und ein sogenannter Diskretionsraum eingeplant.

Im Nebengebäude mit dem Sitzungssaal ist durch eine bewegliche Wand das Trauzimmer vorgesehen, des weiteren ein Stuhllager. Beide Räume könnten bei Sitzungen als erweiterter Zuschauerbereich genutzt werden.

Aufzug ist selbstverständlich

„Das Treppenhaus ist aus Brandschutzgründen ein abgeschlossener Bereich“, sagte Hilpert, ein Aufzug sei aus barrierefreien Gründen selbstverständlich. Im Obergeschoss sind dann Vorzimmer, Bürgermeisterbüro, ein Besprechungsraum sowie das Büro des Geschäftsleiters und das Bauamt geplant. Auf allen Etagen sind Toiletten vorgesehen. Im Dachgeschoss befinden sich schließlich noch das Archiv, die Registratur, zwei Reserveräume und und zwei Sozialräume. Einer der Reserveräume soll unter anderem den Bauhofmitarbeitern für notwendige schriftliche Arbeiten zur Verfügung stehen.

Treppe als zweiter Rettungsweg

Bei der zweiten Variante, die der Architekt präsentierte, gibt es keinen Anbau, dafür aber einen Keller. „Die Raumsituation vor dem Rathaus würde dadurch fehlen“, sagte Hilpert. Das Erdgeschoss wäre ähnlich aufgeteilt wie bei der ersten Variante, würde zusätzlich noch das Trauzimmer vorsehen. An der Giebelseite wäre außen eine Treppe als zweiter Rettungsweg zu finden, da sich der Sitzungssaal im Dachgeschoss befände, so der Architekt. „Von der Fläche her würde das funktionieren“, ergänzte er. Zusätzlich wären sanitäre Anlagen im Dachgeschoss notwendig, wenn dort der Sitzungssaal ist. Registratur, Archiv und Lager würden sich dann im Keller befinden.

Mitarbeiter eingebunden

Sowohl Bürgermeister Florian Questel (Grüne) als auch die Gemeinderäte sprachen sich für die erste Variante aus. „Das ist eine kompakte Lösung und wir hätten ein offenes und bürgernahes Rathaus“, so Questel. Auf Nachfrage sagte er, dass die Mitarbeiter bei den Gesprächen mit dem Architekten dabei waren und ihre Vorstellungen eingebracht haben. Ebenso lagen Karsten Hilpert die schon vor Jahren gemachten Entwurfspläne für ein neues Rathaus vor und sind in die jetzigen Vorplanungen mit eingeflossen.

Barrierefreier Personaleingang

Werner Büttner (CSU) merkte an, dass der Personaleingang auch barrierefrei gestaltet werden sollte. Außerdem sollte der Bereich zum Bürgerbüro abgesperrt werden, um Diskretion zu ermöglichen. „Was einen barrierefreien Personaleingang angeht, müssen wir Aufwand und Nutzen abwägen“, reagierte der Architekt, da der dortige Parkplatz rund 1, 30 Meter tieferliegt. Es wären deshalb eine Rampe sowie eine Stützmauer zum Nachbarn notwendig.

Zeitnahe Infoveranstaltung

Bürgermeister Questel plant zeitnah eine Infoveranstaltung und Ausstellung zum Rathausneubau, um die Bürger über das Vorgehen auf dem Laufenden zu halten.

Der Beschluss, die erste Variante als Grundlage für alle weiteren Planungen zu nehmen, fiel schließlich einstimmig aus.

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