Rat bringt Baugebiet Pferch voran

Von Heike Hampl

In Pferch sollen fünf Häuser entstehen. Der Bindlacher Gemeinderat hat das Baugebiet am Montagabend vorangebracht, dem Widerstand im Ort zum Trotz.

 
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Letztes Jahr im Herbst protesteriten Anwohner gegen das Baugebiet, hier im Bild Monika Oberst. Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

Eigentlich hatte der Bindlacher Gemeinderat bereits vor einem Monat den Flächennutzungsplan Euben ändern wollen, um das Baugebiet voranzubringen. Doch Bürgermeister Gerald Kolb hatte das Thema damals verschoben, weil Pfercher Bürger eine Petition in den Landtag eingebracht hatten. Kolb wollte das Ergebnis des Petitionsausschusses abwarten, bevor sein Rat einen Erschließungsplan aufstellt.

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Im Ausschuss ist die Petition der Bürger rund um Monika Oberst gescheitert (der Kurier berichtete). Deswegen geht die Gemeinde nun voran. "Wenn auch der Petitionsausschuss keinen Fehler findet, können wir mir ruhigem Gewissen das Verfahren abschließen", sagt Neithard Prell (WG).

 Stellungnahmen vorgetragen

Berthold Just ist Mitglied im Gemeinderat und plant als Architekt das Bauvorhaben. Er hat am Montagabend die Stellungnahmen vorgetragen, die zu dem geplanten Baugebiet eingegangen sind. Die Gemeinde ist verpflichtet, die sogenannten Träger öffentlicher Belange anzuhören. Das sind zum Beispiel Behörden, Energieversorger oder auch die Feuerwehr. Umweltverbände sind zwar keine Träger öffentlicher Belange im Rechtssinn, aber die Gemeinde muss sie wie solche behandeln.

Nur wenige Träger öffentlicher Belange haben Einwände. Der Bauernverband gibt zu bedenken, dass landwirtschaftliche Flächen nicht vermehrbar sind und deswegen der Verbrauch solcher Flächen zu begrenzen sei. Außerdem solle die Gemeinde prüfen, ob die Ausgleichsfläche sinnvoll platziert sei, weil diese an einem Acker das Wenden der Traktoren erschwere. Der Bund Naturschutz lehnt das Vorhaben ab, weil es dem Landschaftsschutz entgegenstehe.

 Anwohner hatten viele Einwände

Die Anwohner hatten viele Einwände gegen das Baugebiet vorgebracht. Zum Beispiel: Architekt Berthold Just hätte als Beteiligter niemals mit über das Baugebiet abstimmen dürfen. Damit seien die Beschlüsse des Gremiums ungültig. Bürgermeister Gerald Kolb stellte aber klar: An den ersten Skizzen sei Just nicht beteiligt gewesen, er kam erst später als Architekt ins Spiel. Und seit diesem Tag habe er an keinem Beschluss zum Thema mehr mitgewirkt - Just hat sich jedesmal wegen Betroffenheit enthalten, wenn das Gremium abgestimmt hat.

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