Mit der Deutschen Regionaleisenbahn gab es noch keine Gespräche
Auch beim Landratsamt geht niemand mehr davon aus, dass auf der Strecke je wieder ein Zug rollt. Sprecher Michael Benz nennt die Idee eines Radweges einen "guten Ansatz". Der Kreisausschuss befasse sich bereits mit dem Thema. Der Weidenberger Bürgermeister Hans Wittauer sagt über den Radweg: "Wir müssen zwingend etwas für die touristische Qualität im Fichtelgebirge tun."
Noch ist der Streckenabschnitt zwischen Weidenberg und Warmensteinach nur eine Idee. Sollte daraus ein Plan werden, muss den Radweg irgendjemand bezahlen. Da müsse noch mit der DRE verhandelt werden, sagt Wittauer. Denn zuerst müsse die Frage geklärt werden, ob der Eigentümer des Radweges die Trasse von der DRE pachtet oder kauft. "Mir wäre Eigentum am liebsten", sagt Wittauer.
Radwege auf nicht mehr befahrenen Bahntrassen gebe es in ganz Deutschland. Gerhard Curth gibt jedoch zu bedenken, dass es nur eine Zwischennutzung sei, wenn die Strecke nicht endgültig stillgelegt ist. Und damit habe man sich "noch nicht befasst", sagt der DRE-Geschäftsführer. Wird die Strecke nicht stillgelegt und es findet sich irgendwann ein neuer Bahnbetreiber, müsste der Radweg wieder weg.
Kritik vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC)
Thomas Neubauer vom ADFC Bayreuth sagt: "Wenn sich endgültig herausstellt, dass die Bahnlinie tot ist, dann sollte man einen Radweg auf die Trasse bauen." Aber: "Wenn der Radweg in Warmensteinach einfach aufhört, dann ist das eine Sackgasse." Am Ochsenkopf gebe es zwar ein gutes Angebot für Mountainbiker. "Es muss aber auch irgendeinen Rundkurs um den Ochsenkopf für Freizeitradler geben", sagt er.
Am besten einen, der durch alle umliegenden Gemeinden führt und nicht durch die Einsamkeit der Ringloipen. Dann könnten die Radfahrer einkehren und die Gastronomen profitieren. Auch eine Durchquerung des Fichtelgebirges auf dem Rad sollte einfacher werden - was weitere Investitionen in ein Radwegenetz notwendig machen würde.
Wichtig ist für Neubauer, dass der Lückenschluss zwischen Bayreuth und Weidenberg gelingt. "Es macht keinen Sinn, einen Binnenradweg zwischen Weidenberg und Warmensteinach zu konstruieren." Die Strecke, die derzeit nach Weidenberg führe, sei vom Höhenprofil her "eine Zumutung" und allenfalls von sportlichen Fahrern zu meistern.
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