Radweg am Main Bayreuth: Mehr Platz für Radler

Der Radweg am Main ist stark frequentiert. Und stark in die Jahre gekommen. Er soll zeitgemäß ausgebaut werden. Foto: Eric Waha/Eric Waha

Es ist nur ein kleines Stück Radweg, das aber große Bedeutung für den innerstädtische und überörtlichen Radverkehr hat: die rund 200 Meter zwischen Annecyplatz und Schulstraße werden umgebaut. Das hat der Bau- und Verkehrsausschuss beschlossen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Bayreuth - Die Radler nutzen ihn fleißig, den Radweg am Main. Es ist ein kurzes Stück von gerade mal 200 Metern. Das aber hat große Bedeutung für die Radler, die in der Innenstadt weiterkommen wollen. Und genauso für die, die überörtlich unterwegs sind. Der aktuelle Zustand des Radwegs: „Höchst unbefriedigend“, wie es Ulrich Meyer zu Helligen in der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses sagt. Deshalb soll der Radweg deutlich aufgebessert werden – mit samt seinem Umfeld.

Keine Sicherheitsräume und Wurzeln, die die Platten heben

Der Weg, sagt Meyer zu Helligen, sei nur 2,50 Meter breit, habe „keine Sicherheitsräume, Wurzeln heben das Pflaster an. Überhol- und Begegnungsverkehr ist nur eingeschränkt möglich“. Der Radweg, der „für die Nahmobiliät besondere Bedeutung hat“, weil er die einige Radweg-Verbindung entlang des Mains in der Innenstadt zur Schulstraße ist, allerdings auch viele übergeordnete – nationale – Radrouten darüber geführt werden, müsse deshalb neu angelegt werden. Zwar, sagt Meyer zu Helligen weiter, müssten drei der bestehenden Bäume gefällt werden, es würden allerdings elf rot blühenden Kastanien nachgepflanzt. Und: „Die Bäume, die direkt am Main stehen, sollen mehr Platz bekommen“ – weil nämlich das Pflaster geöffnet und ein Grünstreifen angelegt wird.

Fünf statt zweieinhalb Meter

Radler – und Fußgänger natürlich auch – sollen nach Abschluss der Maßnahme den doppelten Platz haben: fünf Meter. Auch die Querung in der Schulstraße soll deutlich verbessert werden. Mit einem Querungsbereich in der Mitte, der rot markiert werden soll, „kann allen Verkehrsteilnehmern die Situation besser verdeutlicht und die Aufmerksamkeit erhöht werden“, sagt Meyer zu Helligen. In der Grünfläche nahe der Schulstraße sollen Fahrradständer aufgebaut werden.

Applaus für die Planung

Die Mitglieder des Bau- und Verkehrsausschusses begrüßen die in der Umsetzung auf rund 360.000 Euro geschätzte Planung fraktionsübergreifend. Der zweite Bürgermeister Andreas Zippel (SPD) nennt die Stelle gefährlich, wenn sich zwei Radler begegnen. Begrüßenswert sei, dass durch die Querungszone das Linksabbiegen von der Schulstraße in die Harburgerstraße erschwerte werde. „Ideal wäre, wenn man gar nicht mehr links abbiegen kann“, sagt Zippel.

Auch wenn „jeder gefällte Baum ein Axthieb ins grüne Herz“ sei, wie Klaus Wührl-Struller sagt, sei seine Fraktion „sehr überzeugt von der Planung“. Seine Anregung, die Wege für Radler und Fußgänger optisch zu trennen, findet Meyer zu Helligen weniger gut: Er sei, sagt er, „nicht der Freund einer solchen Trennung“. Auf der Länge von 200 Meter „können die Leute aufeinander Rücksicht nehmen.“

Mehr Aufenthaltsqualität

Ein deutliches Plus an Aufenthaltsqualität erwartet sich Georg Kämpf (BG) durch die vorgestellte Planung. Was Kämpf „schade“ findet: „Dass das nicht in einem Gesamtkonzept mit der Öffnung des Mains steht.“

Seine Befürchtung, dass „man das vielleicht wieder abreißen“ müsse, wenn der Deckel des Mains geöffnet werde, versucht Oberbürgermeister Thomas Ebersberger zu zerstreuen: „Wir wollten nicht noch weitere zehn Jahre warten, bis wir das angehen können. Und ich gehe davon aus, dass sich in diesem oberen Bereich wenig ändern wird.“

Lob für die Planung kommt auch von Gert-Dieter Meier (DU) und Christopher Süss, dem JB-Fraktionsvorsitzenden. Man werte eine Situation auf, „die im Bestand nicht befriedigend ist“, sagt Süss.

Einstimmiger Beschluss

Wie Meyer zu Helligen auf Nachfrage von Mirko Matros (CSU) sagt, werde das Taubenhaus dort abgebaut. Man werde überlegen, ob man einen anderen Standort dafür finden könne. Die Anregung von Ingrid Heinritzi-Martin, doch neben dem geplanten Fahrrad-Abstellplatz eine Ladestation für Elektro-Räder zu bauen, kontert Ebersberger mit dem Hinweis, dass am Transitionhaus in der Schulstraße eine Station geplant sei – und am Rathaus die nächste.

Der Beschluss zur Umsetzung: Einstimmig für einen baldigen Start – in dem Jahr soll geplant, im nächsten Jahr gebaut werden.

Autor

Bilder