PV-Anlage Braucht es Freiflächenphotovoltaikanlagen?

Ähnlich wie eine Anlage der Firma Südwerk in Hohenfels (Bild) könnte ein Solarpark in Brünnberg aussehen, hatte die Firma kürzlich vorgestellt. Foto: red/Südwerk

Die Firma Südwerk hat vor kurzem eine mögliche Freiflächenphotovoltaikanalge im Ahorntaler Ortsteil Brünnberg vorgestellt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung tauchte nun die Frage auf, ob es solche Anlagen in der Gemeinde überhaupt braucht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ahorntal -

Die Firma Südwerk aus Burkunstadt möchte im Ahorntaler Ortsteil Brünnberg einen Solarpark errichten. Einzelheiten hatte sie kürzlich vorgestellt. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend stand nun die Beratung über die Aufstellung eines Leitfadens für die Zulassung von Freiflächenphotovoltaikanlagen auf der Tagesordnung.

Nicht in unmittelbarer Nähe

Albin Engelhardt-Friebe (Grüne/ BZA) hatte dazu einen Antrag eingereicht, um alle Interessenten so weit wie möglich gleich behandeln zu können. Seine Vorstellung, die Gemeinde Ahorntal gibt Kriterien vor, deren Erfüllung Voraussetzung für die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens ist. „PV-Anlagen dürfen vom Boden aus in maximal 500 Metern Entfernung wahrnehmbar sein, nicht in unmittelbarer Nähe zu Natur-/Kulturdenkmalen oder sonstigen Sehenswürdigkeiten stehen, sollten nicht in der Nähe von Wohnbebauung geplant werden und die Betreiber müssen durch geeignete Visualisierung darlegen, dass die obigen Punkte erfüllt sind“, sagt er. Die Anlagen sollten bevorzugt auf Brachflächen oder landwirtschaftlich schlecht nutzbaren Flächen errichtet werden, die Betreiber müssen erklären, wie die Bodenfläche nach Inbetriebnahme gepflegt werden soll, heißt es in seinem Antrag weiter. Dies müsse in der Weise geschehen, dass die Artenvielfalt von Fauna und Flora erhalten oder besser gefördert wird und die Einfriedung der Anlagen sollte für Wildtiere durchgängig sein und aus einheimischen Pflanzen bestehen.

Insolvenzsichere Rücklage

„Damit nicht nur Einzelne oder anonyme Investoren einen finanziellen Nutzen aus der Anlage ziehen, sollten folgende Bedingungen gelten“, so Engelhardt-Friebe weiter, „das Betreiberunternehmen verpflichtet sich, seinen steuerlichen Firmensitz in der Gemeinde Ahorntal zu nehmen und zu halten, solange die Anlage besteht und verpflichtet sich, mindestens 25 Prozent der Anteile Gemeindebürgern öffentlich zur Zeichnung anzubieten.“ Analog zu Windkraftanlagen müsse eine insolvenzsichere Rücklage für den Rückbau und die Entsorgung nach dem Ende der Nutzung gebildet werden.

Kriterien aufstellen

Es müsse erst ein Grundsatzbeschluss gefasst werden, ob die Gemeinde überhaupt solche Anlagen brauche, sagte Werner Büttner (CSU). „Dann können wir erst die Kriterien aufstellen.“ Ähnlich sieht es Sebastian Knauer (CWU), der einen Bürgerentscheid folgen sieht, wenn der Gemeinderat solchen Anlagen zustimme. „Es gibt viele Bürger, die dagegen sind“, sagte er.

Man sollte nicht zu detaillierte Leitlinien aufstellen, sagte Peter Thiem (FBA) und sprach sich gegen die Formulierung mit den 500 Metern aus. „Das sollte wir von Fall zu Fall entscheiden.

Gemeinde kann es nicht stemmen

„Wir sollten überlegen, ob es für solche Anlagen überhaupt einen Investor braucht oder ob wir das als Gemeinde nicht selber stemmen“, war die Ansicht von Bürgermeister Florian Questel (Grüne). Er stelle sich ein Ahornnetz vor, in dass die Gemeindebürger dann ihren Strom einspeisen für die Kommune. Hier war Martin Thiem (CWU) dagegen. „Das kann die Gemeinde nicht selber stemmen, wir haben schon genug Baustellen“, lehnte er ab.

Projektgruppe gründen

Schließlich verständigte sich das Gremium darauf, in einer der nächsten Sitzungen erst mal einen Grundsatzbeschluss zu fassen, ob erneuerbare Energien in der Gemeinde forciert werden sollen. Außerdem soll eine Projektgruppe mit einem Vertreter jeder Fraktion gegründet werden. Schließlich will der Bürgermeister noch unverbindlichen Kontakt mit der Energieagentur aufnehmen und sich über Sinn und Nutzen von Freiflächenphotovoltaikanlagen, aber auch Windkraftanlagen zu informieren.

Autor

Bilder