Dann sollen sich dramatische Ereignisse abgespielt haben. Die Frau habe Zuflucht in der Gemeinschaftsküche gesucht. Andere Bewohner der Asylbewerberunterkunft hätten den Eindringling bemerkt und seien ebenfalls in die Küche gekommen. Einer Mitbewohnerin habe das Kind mitgebracht, das sie in ihrem Zimmer zu Besuch hatte.
Klinge tief in den Oberkörper gestoßen
Inzwischen habe der Beschuldigte die Tür zum Zimmer der früheren Lebensgefährtin eingetreten und sich so auch Zugang zu der Küche verschafft. Dann sei er auf die Frau losgegangen, habe sie mit seinen Fäusten zu Boden geschlagen, habe darauf der Mitbewohnerin das Kind aus den Armen gerissen. Das Kind soll in den Armen der Mutter gestorben sein, als der 35-Jährige auf ihren Oberkörper einstach und dabei dreimal den Rumpf der Zweijährigen traf. Dann habe er der Frau einen langen Schnitt an der rechten Wange zugefügt. Schließlich habe der 35-Jährige die Klinge tief in den Oberkörper der Mutter gestoßen. Frau und Kind verbluteten. Noch während die Opfer starben, übergoss sich der Mann mit dem Grillanzünder. Er zündete sich mit seinem Feuerzeug an. Durch die folgende Verpuffung geriet die Unterkunft in Brand.
Jetzt sitzt der 35-Jährige mit einem Kopfverband vor Gericht. Nach eigenem Bekunden habe er Verbrennungen an zwei Dritteln seiner Haut davongetragen. Nach seinen Motiven und der Tat befragt, erzählte er eine in Teilen krude Geschichte. Eigentlich sei er homosexuell. „Das war meine erste Beziehung zu einer Frau“, meinte er. Und ja, er sei wütend und enttäuscht darüber gewesen, dass die Lebensgefährtin das gemeinsame Kind habe abtreiben lassen. Aber umbringen wollen habe er sie nicht. Das Messer habe er für den Hausgebrauch gekauft: „Ich esse gerne Fleisch.“
Zur Bluttat sagte er nur: „Ab einem bestimmten Punkt kann ich mich an nichts mehr erinnern.“ Zu sich gekommen sei er erst wieder in einem Krankenhaus. Den Grillanzünder, so viel könne er sagen, habe er mitgeführt, um sich umzubringen.
Laute Stimmen im Kopf
Zu seinem mörderischen Tun getrieben, hätten in „Stimmen im Kopf“. Laut seien die gewesen und immer gegenwärtig. Die Stimmen hätten ihm gesagt, er solle das Kind töten, nicht aber die Mutter. Ihr solle er das Gesicht entstellen, sodass sie sich immer an ihn erinnere.