Projekt „VollFairKraften“ Kämpfen gegen die Gewalt

red
Beim Projekt „VollFairKraften“ konnten die Jungs fair miteinander kämpfen – Frank Doppel(rechts) zeigte ihnen, wie es geht. Foto: Awo

An sich ist die körperliche Auseinandersetzung zweier Menschen destruktiv und verletzend. Nicht so bei der Arbeiterwohlfahrt – dort hat man einen Weg gefunden, um die Energie positiv zu nutzen.

 
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Kämpfen kann gesund sein, aber auch gleichzeitig gefährlich werden. Vor allem Jungs kämpfen, rangeln und raufen gerne miteinander. Schnell wird aus Spaß purer Ernst. Wo sind also die Grenzen?

Positiver Umgang mit männlicher Kraft

Kampfesspiele schaffen die Möglichkeit, diese Grenzen zu erkennen und zu erleben – den Unterschied von Kampf und Gewalt, von Fairness und Gemeinheit, von Miteinander und Gegeneinander. Der Kurs der Arbeiterwohlfahrt Kulmbach möchte den kraftvollen dynamischen Körperkontakt und die gegenseitige Achtung füreinander in einen direkten Zusammenhang bringen. Diese deeskalierende Wirkung entwickele sich aus dem Kontakt, den die Partner zueinander aufnehmen und aus der Wertschätzung für eine faire und gewaltfreie Konfrontation, der sich die Beteiligten stellen. Es sei ein wesentliches Ziel der Kampfesspiele, durch das unmittelbare Erfahren und die anschließende Selbstreflexion einen positiven Umgang mit männlicher Kraft und Aggression zu finden, damit deeskalierend zu wirken und zu arbeiten.

Im Zeitraum vom September 2021 bis März diesen Jahres hat in diesem Zusammenhang das Projekt „VollFairKraften“ in 20 Trainings in der Turnhalle der Werner-Grampp-Schule in Kulmbach stattgefunden. Sie wurden durch Pia Hempfling und Frank Doppel geleitet und von der Ambulanten Jugendhilfe der AWO begleitet. Hierbei wurde Raum geschaffen für jede Menge Spiele, Kämpfe, aber auch Ruhephasen, in denen die Jungs entspannen und in sich hineinhören konnten. Der Spaß habe dabei immer im Vordergrund gestanden, was zu einer Atmosphäre beigetragen hat, in der sich alle wohlfühlten.

Tag vermittelt viele Anregungen

Der AWO Kreisverband Kulmbach veranstaltet am 21. Oktober in Kooperation mit dem Bildungsinstitut „Ich-Du-Wir“ einen Schnuppertag für Personen, die Interesse an der elftägigen Weiterbildung zum Kampfesspiele-Anleiter haben. In der Turnhalle der Max-Hundt-Schule in Kulmbach haben die Teilnehmer dann die Gelegenheit, in diesen spezifischen Ansatz der Gewaltprävention einzutauchen.

Frank Doppel wird diesen Schnuppertag leiten und den Teilnehmer die wesentlichen Haltungen, die grundlegenden Philosophien und die wichtigen Methoden des Ansatzes vorstellen. Sie würden selbst erfahren, welche Wirkung Kämpfen auf einen haben kann. Der Tag vermittelt durch das Erleben der Arbeitsweise und der Methodik bereits viele Anregungen für die eigene berufliche Praxis und hilft, Jungen in ihrem Handeln besser zu verstehen. Bis zu 18 Personen können am 21. Oktober von 9.30 Uhr bis 16 Uhr teilnehmen, die Teilnahme kostet 109 Euro. Anmeldungen sind bis zum 7. Oktober mit Angabe des Namens, vollständiger Adresse und Telefonnummer unter jas-mhsdoppel@awo-ku.de möglich. Rückfragen sind unter der Telefonnummer 09221-908264 möglich.

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