Programm der Faust-Festspiele Kulturelle Impulse für die Region

Von Klaus Altmann-Dangelat
Uwe Vogel als Mephisto bei den Faust-Festspielen auf dem Pegnitzer Schlossberg. Er ist auch der Vorsitzende des Fördervereins. Für das kommende Jahr zeigt er sich optimistisch und hofft auf eine „schwarze Null“ am Ende der Saison 2019. ⋌Foto: Hans von 
Draminski/Archiv Foto: Veröffentlichung nur nach vorheriger Vereinbarung

PEGNITZ. Der Optimismus der Organisatoren der Faust-Festspiele ist ungebrochen. Das wurde bei der Vorstellung des neuen Programms für das kommende Jahr deutlich. Das Ziel ist es, bei der Bilanz Ende nächsten Jahres für die Saison 2019 eine „schwarze Null“ vorweisen zu können.

 
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Das sagte Geschäftsführer Uwe Vogel in der gestrigen Pressekonferenz. Bürgermeister Uwe Raab und Intendant Daniel Leistner nickten zustimmend. Leistner wurde nicht müde zu erklären, dass es in erster Linie darum gehe, den „wunderschönen Spielort“ (die Gregoriwiese auf dem Schlossberg) und die Faust-Festspiele einem größeren Publikum bekannt zu machen.

Die Spielzeit 2019

Das will man unter anderem mit dem neuen Programm erreichen. Im Mittelpunkt steht die große Sommerkomödie „Der zerbrochne Krug“ von Kleist. „Wir wollen Stücke großer Autoren volksnah präsentieren“, so Leistner, der bis 2015 die Festspiele in Kronach leitete. „Der Krug ist ein Garant dafür, dass uns das gelingen wird.“ An der Komödie „In der Hölle wird gescheuert“ (im Sommer 2018) gab es hin und wieder Kritik, „das Stück von Kleist wird den Leuten aber sicher gefallen“. Auch bei „Zwei Königskinder auf der Flucht“ ist sich Leistner sicher, dass die Adaption von Büchners „Leonce und Lena“ beim Publikum ankommen wird. „Wir werden diesem poetischen und melancholischen Märchen für Erwachsene so manch humoristische Seite abgewinnen“, kündigte Leistner an. Natürlich darf „Faust  I“ nicht fehlen, das Drama wird sechsmal auf dem Spielplan stehen. Erstmals wird auch den Kindern was geboten: Das Ensemble „Buschklopfer“ aus Kulmbach zeigt die Komödie „Prinz Kräutertee“. Dabei soll das ganz Publikum mitmachen.

Zuschauerzahl

Im Jahr 2018 wurden etwa 5100 Zuschauer gezählt, etwa 1000 mehr als im Vorjahr. „Wenn das so weitergeht, könnten wir nächstes Jahr die Marke von 6000 knacken,“ zeigt sich Vogel zuversichtlich. Es kommen immer mehr Anfragen von Schulen (speziell für den „Faust“), viele davon aus dem Nürnberger Raum. Das Waldstock-Festival wird nächstes Jahr bereits am ersten Juli-Wochenende stattfinden, um die Aufführungen für Klassen noch vor dem Ende des Schuljahres einschieben zu können. „Wir konnten heuer auch eine Anfrage einer Reisegruppe, die mit dem Bus kommen will, verzeichnen“, teilte Vogel erfreut mit. Hier sieht er noch Zuwachspotenzial. Außerdem wartet man 2019 auf einen ganz bestimmten Gast: Ministerpräsident Markus Söder hat sein Kommen zugesagt. „Wir versuchen zurzeit einen Termin mit der Staatskanzlei zu vereinbaren“, so Vogel.

Die Finanzlage

Neben den verkauften Karten finanzieren sich die Spiele durch die Spenden von Sponsoren und einen Zuschuss der Stadt Pegnitz in Höhe von 6000 Euro, mit dem die Marketingkosten abgedeckt werden. Außerdem wurde mit der die Stadt eine Ausfallbürgschaft von maximal 20 000 Euro vereinbart. Die wurde 2017 gebraucht. Das Defizit im ersten Jahr wurde vom Rathaus mit etwa 13 000 Euro (netto) ausgeglichen. Die genauen Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor. Vogel geht aber davon aus, dass sich dieser Betrag für das laufende Jahr in etwa halbieren wird. „Deshalb können wir, wenn sich dieser Trend fortsetzt, im Jahr 2019, von einer schwarzen Null träumen.“ Leistner ergänzt: „Das muss unser Ziel sein, denn die Ausfallbürgschaft sollte lediglich ein Rettungsanker sein. Eigentlich wollen wir sie nicht mehr in Anspruch nehmen.“

Die Sichtweise des Bürgermeisters

Uwe Raab weist aber darauf hin, dass auch die Faust-Festspiele für die Nutzung der Gregoriwiese Miete zahlen. Er setzt darauf, dass sich herumsprechen wird, welch besonderes Erlebnis die Aufführungen auf dem Schlossberg sind. „Die Franken sind ja als ein Menschenschlag bekannt, der erst einmal abwartet, bis er sich für eine Sache begeistert. Viele der Besucher, die ich gesprochen habe, wollen wiederkommen.“ Raab erhofft sich von den Festspielen auch einen Impuls für die Kulturszene der gesamten Region. Man habe, so Leistner, bereits einige hervorragende Schauspieler gefunden.

INFO: Mehr Details zu den Stücken, den Terminen und den Eintrittskarten findet man im Internet unter: www.faust-festspiele-pegnitz.de

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