Probleme mit Anleihe Senivita in der Finanzklemme

Von Roland Töpfer
Senivita hat Probleme mit einer Anleihe. Foto: Archiv Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Das Bayreuther Pflege-Unternehmen Senivita Social Estate AG (SSE) hat Probleme mit der Rückzahlung einer Anleihe. Mit den Gläubigern soll nun über Laufzeit, Zinskonditionen und Sicherheiten verhandelt werden. Der geplante Börsengang der SSE wurde auf Eis gelegt.

 
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Der Vorstand der SSE, die Pflegeeinrichtungen in Süddeutschland baut und betreibt, habe beschlossen, die bis zum 12. Februar 2020 angesetzte und bereits verlängerte Zeichnungsfrist für zwei Schuldverschreibungen abzubrechen und die Emissionen abzusagen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte Sprecher Frank Elsner, dass das bisher erreichte Volumen für die Schuldverschreibungen mit rund 17,5 Millionen Euro weit unter dem angestrebten Betrag von 30 Millionen Euro liegt. Die Erlöse aus den Emissionen waren für die Rückzahlung der mit 6,5 Prozent verzinsten Wandelanleihe 2015/2020 mit einem Volumen von 44,6 Millionen Euro gedacht, die am 12. Mai fällig wird. Der Refinanzierungsbedarf von Senivita sei seit Herbst klar, so Elsner. Man habe aber eben ,,keinen durchschlagenden Erfolg“ erzielen können.

Gläubigerversammlung im März

Senivita will die Anleger kurzfristig zu einer Gläubigerversammlung in der ersten Märzhälfte einladen, die über die Verlängerung der Laufzeit der Anleihe, eine Anpassung der Zinskonditionen und ,,Veränderungen bei der Sicherheitenbestellung“ entscheiden soll. Sollten die notwendigen Quoren und Mehrheiten nicht erreicht werden, sei eine zweite Gläubigerversammlung für Ende März vorgesehen. Man wolle mit den Gläubigern eine Vereinbarung erzielen. ,,Ich bin sehr optimistisch, dass man das hinbekommen wird“, so Elsner im Gespräch mit unserer Zeitung. Die ,,Restrukturierung“ der Wandelanleihe sei wesentlicher Bestandteil einer grundlegenden Transformation der Senivita Gruppe, um deren Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit deutlich zu erhöhen. Elsner: ,,Es geht um die Neuaufstellung des Unternehmens.“

Die Senivita Social Estate gehört zu 49,99 Prozent der Senivita Sozial gGmbH (SVS) mit Horst Wiesent als geschäftsführendem Gesellschafter. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist der frühere CSU-Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk. Zweiter Hauptaktionär der SSE AG ist der Baukonzern Züblin. Die SSE betreibt Planung, Bau und Vermarktung von Pflegeimmobilien. Die SVS verfolgt gemeinnützige Zwecke und betreibt Einrichtungen der Behindertenhilfe, Kinderkrankenpflege, Tagespflege und der stationären Pflege.