Pro & Contra Grünes Licht trotz CSU-Bedenken

Brigitte Grüner
  Foto: Brigitte Grüner

Stadtrat verabschiedet den Bebauungsplan für den „Wohnpark Meiergraben“ trotzdem

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Auerbach - Keine Einmütigkeit gab es im Stadtrat bei der Aufstellung des Bebauungsplanes für den „Wohnpark Meiergraben“. Die Gegenstimmen kamen aus der CSU-Fraktion. Das Projekt sei zu groß und verschlechtere die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation am Grünhof, argumentierte Sprecher Herbert Appl.

Bereits bei der ersten Vorstellung der Pläne der Promei GmbH, einer Tochterfirma der Raiffeisenbank Auerbach-Freihung, Anfang Dezember 2020 sprachen sich die CSU-Stadträte Herbert Appl, Birgit Barth, Bernhard Hinteregger und Ulrich Jung dagegen aus. Die CSU begrüße zwar den Bau neuer Wohnungen und die Nachverdichtung im Stadtbereich. Dennoch könne die Fraktion diesem Vorhaben nicht zustimmen, so der Fraktionssprecher damals. Die massive Abweichung der Gesamthöhe war ein Kritikpunkt der „Schwarzen“. Die Anwohner im hinteren Bereich des Meiergrabens hätten damit rechnen können, dass auch an dieser Stelle Häuser ähnlicher Bauart entstehen, befand die Fraktion mehrheitlich.

CSU kritisiert Projekt als zu groß

Ähnlich argumentierte Appl auch in der jüngsten Sitzung, als es um die Abwägung der Stellungnahmen und Anregungen bei der Auslegung für die Bürger und der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange ging. Er sei enttäuscht von den vorgetragenen Würdigungen und finde, dass auf die vorgebrachten Argumente nicht eingegangen wurde. Das Projekt sei von seiner Höhe her zu groß. Und die Verkehrssituation werde sich auch noch verschlechtern, so Appl.

Er habe mit diesen Einwänden gerechnet, sagte Bürgermeister Joachim Neuß, bat aber darum, die Verkehrssituation nicht zu skeptisch zu sehen. Ein hochfrequentierter Baustoffhandel in der Dornbacher Straße plane eine Umsiedlung, um künftig leichter anzufahren zu sein. Es gebe in der Stadt viel Bedarf und häufige Anfragen im Rathaus nach Wohnraum. Jüngsten Zahlen zufolge seien über 150 Menschen nach Auerbach gezogen, viele davon in neu gebaute Häuser oder in die verkauften Reihenhäuser am Rosenhof. Bei der Auslegung im April ist nur eine Stellungnahme aus der Bevölkerung im Rathaus eingegangen.

Martin Weiß (FW) freute sich, dass die Wohnanlage am Meiergraben geplant werde. Neue Wohnungen seien wichtig für die Stadt. Dazu komme, dass Neubauten wesentlich energiesparender gebaut werden könnten als die typischen Siedlungshäuser, die mehrere Jahrzehnte alt sind. Auch die Barrierefreiheit neuer Wohnanlagen sei ein Pluspunkt, da solche Wohnungen älteren Menschen ermöglichten, möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu führen.

Bernd Scheller (Grüne) sprach von einem verträglichen Bauwerk, zumal sich die Verkehrssituation entspannen werde. Er sei für das Vorhaben, da die geplanten Gebäude energetisch besser seien und der Wohnpark der Maßgabe „innen statt außen“ entspreche.

Diese Maxime nannte auch SPD-Sprecher Edmund Goß. „Innen statt außen bedeutet nicht entweder oder.“ Auerbach brauche auch Einfamilienhäuser wie in den jüngst entstandenen Baugebieten. Ein Mix aus Wohnanlagen, sanierten Gebäuden und neuen Einfamilienhäusern sei ideal.

Der vorhabenbezogene Bebauungsplan „Wohnanlage Meiergraben“ wurde in der vorliegenden Form mit den erarbeiteten Würdigungen von der Mehrheit als Satzung beschlossen. Der Bebauungsplan ist damit ebenfalls beschlossen. Die Gegenstimmen kamen von Herbert Appl und Birgit Barth (beide CSU). Ihre Fraktionskollegen Hinteregger und Jung, die im Dezember ebenfalls dagegen votiert hatten, waren am Mittwoch entschuldigt.

Schnell einig war sich das Gremium bei der Abstimmung über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit Grünordnungsplan für die Flurnummer 837 der Gemarkung Nitzlbuch an der Oberen Bergstraße. Es geht um ein kleines Wohngebiet mit zwei Häusern und einer privaten Grünfläche auf 1100 Quadratmetern. Der Bebauungsplan wurde einstimmig verabschiedet.

Bilder