Premiere 16 Reihenhäuser in sechs Monaten

In der Lippacherstraße hat die GBW in einem halben Jahr 16 Reihenhäuser in Modulbauweise gebaut. Baubeginn war Ende Juli, der Einzug der Mieter beginnt im Januar. Foto: Eric Waha

Das ist flott: In gerade einmal sechs Monaten stehen in Bayreuth neue Reihenhäuser. Ende Juli kam das erste Modul, am 15. Januar kommen die ersten Mieter. Für die GBW, die Gemeinnützige Bayreuther Wohnungsbaugesellschaft, eine Premiere. Wenn sich das Konzept bewährt, sollen weitere derartige Projekte folgen.

 
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Bayreuth - In Hochgeschwindigkeit zum neuen Haus. Das kennt man eigentlich hauptsächlich von Holz-Häusern. Die Gemeinnützige Bayreuther Wohnungsbaugesellschaft (GBW) hat jetzt mit einer Beton-Modulbauweise Premiere gefeiert: In der Lippacherstraße sind 16 Reihenhäuser in Rekordzeit gebaut worden.

Erstes Modul kam Ende Juli

Ende Juli, am 27. Juli, rollte das erste Modul auf dem Tieflader an, am 15. Januar können die ersten Mieter mit ihren Umzugswagen anrollen. „Es wäre sogar noch schneller gegangen, wenn unser Generalunternehmer nicht Lieferschwierigkeiten mit Bauteilen gehabt hätte“, sagt GBW-Geschäftsführer Markus-Patrick Keil am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung. „Die Modul-Bauweise machen wir zum ersten Mal. Wenn es sich bewährt, kann man überlegen, ob man weitere derartige Projekte macht“, sagt Keil.

Erstes Mal modular

Die GBW habe sich des Generalunternehmers bei dem Projekt bedient, der erster Preisträger des Wettbewerbs Modulares Bauen des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GDW) gewesen sei. Nicht nur deshalb, weil es schnell gehen sollte mit den neuen Häusern. „Sondern weil auch wir merken, dass es auf unseren Baustellen immer schwieriger wird, Firmen her zu bekommen. Vor allem in der Zeitschiene, die wir brauchen. Da schlägt der Fachkräftemangel durch.“

Fachkräftemangel schlägt auf Baustelle durch

Zudem, sagt Keil, wollen viele Fachkräfte für große Projekte nicht mehr pendeln, für längere Zeit weit weg von daheim im Container leben. Die Work-Life-Balance nehme auch auf dem Bausektor einen größeren Stellenwert ein: Dort, wo die Module gebaut werden, „wird unter prima Bedingungen gearbeitet, mit ergonomischer Arbeitshöhe, ohne dass man der Witterung ausgesetzt ist“, wie Keil es formuliert.

Gutachter schaut genau hin

Auf der Baustelle hat die GBW genau hinschauen lassen – durch einen externen Gutachter. „Die Qualität ist bestätigt ordentlich, aber wir haben den baubegleitenden Gutachter im Vertrag verankert gehabt.“ Bei „ein paar Kleinigkeiten“ habe der „Lösungsvorschläge gemacht, die auch sofort umgesetzt wurden“.

Holz wäre interessant

Wenn sich das Modul-Bauen auch im normalen Wohnen bewähre, wolle man überlegen, weitere Häuser in dieser Bauweise anzugehen. Möglicherweise auch in Holz-Bauweise, wie Keil auf Nachfrage sagt. „Ein großes Thema in der Branche. Es ist ja auch besser, Holz zu verbauen, statt es als Pellets zu verbrennen. So bleibt das CO2 auf Jahrhunderte gebunden.“ Die GBW stehe diesem „Thema offen gegenüber“, das beispielsweise vom Bayreuther Unternehmen Konzeptbau mit zwei Projekten in der Innenstadt und in Destuben forciert worden ist. „Allerdings muss Holz-Bau auch in der Preisklasse ankommen, dass es für sozialen Wohnungsbau attraktiv ist“, sagt Keil. Zudem müsse die Attraktivität von Holz als Baustoff „bei den Leuten in den Köpfen ankommen. Da brauchen wir einen Wandel“.

20 Millionen Euro in Unterer Herzoghöhe

Die GBW strickt die Untere Herzoghöhe seit vier Jahren komplett um, die ersten beiden Abschnitte stehen vor dem Abschluss. Rund 20 Millionen Euro seien in das Quartier zwischen der Lippacher- und der Von-Platen-Straße geflossen. Der nächste Bauabschnitt soll 2025 kommen. „Auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Kreuzer Backhäusl bis rauf zur Scheffelstraße“, sagt Keil. Für die 16 Reihenhäuser mit einer Wohnfläche von knapp 2000 Quadratmetern habe die GBW jetzt „knapp fünf Millionen Euro“ investiert. Und: „Alle sind längst vermietet“, wie Keil sagt. Bis es in der Unteren Herzoghöhe weitergeht, dann eventuell auch mit einem Umzug der Verwaltung dorthin, „wird im kommenden Jahr erst einmal der Stuckberg angepackt“.

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