Premiere am 5. Oktober Die digitale Bürgerversammlung

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Ein Info-Blatt gibt es auch, das man sich ausdrucken kann, wenn man will: Hauptamtsleiterin Sabine Haberland und Bürgermeister Andreas Zippel (SPD) setzen auf den Erfolg des Bürgerdialogs übers Internet. Foto: Eric Waha Foto: Eric Waha www.ericwaha.de

BAYREUTH. Zur Bürgerversammlung, ohne das Haus verlassen zu müssen? Mitreden und Ideen einbringen können, im Idealfall bequem vom Sofa aus – oder ohne einen eigenen Computer zu haben? Das geht jetzt in Bayreuth. Premiere ist am 5. Oktober von 17 bis 20 Uhr „bei der ersten digitalen Bürgerversammlung, wenn man so will“, wie Hauptamtsleiterin Sabine Haberland und der zweite Bürgermeister Andreas Zippel (SPD) am Montag im Gespräch mit dem Kurier sagen.

 
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Online-Bürgerdialog heißt das Projekt, das konkret die Digitalisierung vorantreiben soll. Auf eine besondere Weise: Mit gleichbestimmter Teilhabe der Bürger und von Experten. Bayreuth gehört dabei, sagt Sabine Haberland, zu elf Pilot-Kommunen in ganz Bayern, die ausgewählt wurden, um bei dem Projekt des Zentrums Digitalisierung Bayern und des Büros Urban Mobility Innovation (UI) beim Gestaltungsprozess zur Digitalisierung die Nase vorn zu haben – und Erfahrungen zu sammeln.

Thema: Umwelt, Bildung, Kultur und Mobilität

16 Handlungsfelder können in dem Bereich bearbeitet werden. Im ersten Bayreuther Online-Bürgerdialog geht es um vier davon: „Kultur, Bildung, Mobilität, Umwelt. Die Themenbereiche Verwaltung und Dienstleistung haben wir uns intern vorgenommen“, sagt Haberland. Im Vorfeld, sagt Zippel, habe es „bereits 15 Experten-Gespräche gegeben. Die Experten werden am 5. Oktober eine kurze Einführung zu den vier Themenbereichen geben. Vom Büro UI wird der Bürgerdialog moderiert. Wir nehmen uns drei Stunden lang Zeit, die Ideen aufzunehmen, die von den Bürgern können“. Die Ideen von außen, der Blick über die Verwaltungsebene hinweg, sei wichtig. „Es wird in dem Zeitraum alles mitprotokolliert – und kann als direkte Idee auch dem Stadtrat als Ansatz in einem Digitalisierungskonzept vorgeschlagen werden“.

Klares Signal: Stadt will Transparenz

Zippel sieht diese Öffnung als ein klares Signal der Stadt, „dass wir die Hosenrunterlassen, dass wir transparent sein wollen. Da können und sollen natürlich auch kritische Punkte angesprochen werden“. Diese Art des Bürger-Dialogs sei in doppelter Weise ein Versuchsballon: Nicht für den Themenbereich der Digitalisierung nehme man die Erfahrung, die man mache, mit. „Man kann auch darüber nachdenken, ob man das Format für andere Themen hernimmt und als zusätzliches Gesprächsangebot nutzt. Wenn es klappt, dann wollen wir das Ganze weiter öffnen“, sagt Zippel, der als Bürgermeister unter anderem für den Themenbereich Digitalisierung federführend zuständig ist.

Für alle Bürger offen - Anmeldung erforderlich

Die Teilnahme ist für alle Bürger offen, sagt Haberland. Man habe ganz bewusst mit der Plattform Webex eine Grundlage gewählt, die „eine Teilnahme an der Videokonferenz auch telefonisch möglich macht“, wie Haberland sagt. Allerdings muss sich jeder, der in welcher Form auch immer an dem Dialog teilnehmen möchte, vorher anmelden: Die Anmeldung funktioniere übers Internet unter www.bayreuth.de/buergerdialog oder telefonisch über die Nummer der Hauptamtsleiterin Sabine Haberland, die 09 21/25 12 60. „Nur so bekommen diejenigen, die sich anmelden, ihre Zugangs-Daten, um bei dem Bürgerdialog dabei zu sein“, sagt Haberland.

Modellprojekt soll die Arbeit effekiver machen

Das Modellprojekt soll mithelfen, über die Weiterentwicklung der Digitalisierung in den vier Bereichen, die diskutiert werden sollen, „die Arbeit effektiver zu machen“, wie Zippel sagt. Und: Auf dem Wege werde die Bürgerbeteiligung „endlich ortsunabhängig möglich“. Ein weiterer, wichtiger Beitrag zur Teilhabe und zur Mitbestimmung – zu einer Zeit, „in der man auch nach der Arbeit mitmachen kann“, wie Zippel sagt.

Info: Der erste Bayreuther Online-Bürgerdialog findet am 5. Oktober von 17 bis 20 Uhr statt.

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