Preiskampf belastet Geschäft Gewinnwarnung sorgt für Kummer bei Lufthansa-Aktionären

Die Lufthansa bekommt den starken Preiskampf im europäischen Luftverkehr zu spüren und rechnet auch wegen fallender Ticketpreise für dieses Jahr nur noch mit einem operativen Gewinn von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro. Foto: Arne Dedert Foto: dpa

Die Lufthansa korrigiert für das laufende Jahr ihre Gewinnerwartung nach unten. Die Papiere der Fluggesellschaft brechen an der Börse direkt ein. Besonders ein Unternehmensbereich bereitet Sorgen.

 
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Frankfurt/Main - Eine Gewinnwarnung der Lufthansa hat am Montag der ohnehin schlechten Laune der Investoren einen weiteren schweren Schlag versetzt.

Die Aktien der Fluggesellschaft brachen im Tagesverlauf bis auf 15,42 Euro ein und markierten zum Handelsende mit einem Minus von 11,62 Prozent den mit Abstand letzten Platz im Dax.

Die Airline bekommt den starken Preiskampf im europäischen Luftverkehr zu spüren und rechnet auch wegen fallender Ticketpreise für 2019 nur noch mit einem operativen Gewinn von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro. Bislang hatte die Konzernführung noch etwa 2,4 bis 3,0 Milliarden Euro anvisiert. Seit dem Rekordhoch haben die Anteilsscheine nun schon die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.

Abseits des laufenden Geschäfts fürchtet der Konzern wegen einer neuen Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs zudem höhere Steuerzahlungen für frühere Jahre. Das Management will daher eine Rückstellung in Höhe von 340 Millionen Euro bilden.

2017 hatte die Air-Berlin-Pleite den Kranich-Papieren noch stark Auftrieb verliehen - Anleger versprachen sich durch den Wegfall des Konkurrenten unter anderem höhere Ticketpreise. Bis Anfang 2018 folgte eine steile Rally bis auf ein Rekordhoch von 31,26 Euro.

Das Geschäft auf der Langstrecke laufe weiter gut, hieß es in einer Mitteilung vom Sonntag. Die Billigtochter Eurowings dürfte dagegen wegen des harten Wettbewerbs nun die Gewinnschwelle verfehlen und operativ rote Zahlen schreiben.

Eurowings will den Angaben zufolge nun weitere Maßnahmen ergreifen, um die Wende zu schaffen - auch weil ihre Betriebskosten nicht so schnell sänken wie geplant. Details werde die Airline in Kürze bekanntgeben. Eigentlich sollte die Billigtochter, die große Teile von Air Berlin übernommen hat, 2019 in die Gewinnzone fliegen.

Allerdings schläft die Konkurrenz nicht. Reine Billigairlines wie Ryanair und Easyjet machen Druck. Hinzu kam der Anstieg des Ölpreises.

Auch im Frachtgeschäft läuft es schlechter als gedacht: Die Frachtsparte Lufthansa Cargo hat bereits drei ältere Frachtflugzeuge aus dem Flugplan genommen und rechnet in diesem Jahr nur noch mit einem stagnierenden Umsatz.

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