Auch in der 10b der Wunsiedler Realschule startete der erste Schultag seit Dezember mit einem Nasen-Schnelltest. Klassenlehrer Patrick Sirtl zeigte Schritt für Schritt, wie es geht, alle 24 Schüler machten mit. Erleichterndes Ergebnis nach einer Viertelstunde: Alle Tests fielen negativ aus – und zwar nicht nur in der 10 b, sondern in allen fünf Abschlussklassen der Realschule Wunsiedel, erklärte Oliver Meier. Doch selbst, wenn das einmal anders wäre und es gelte, einen positiv getesteten Schüler aus der Klasse zu nehmen, könnten die Lehrer gut damit umgehen. „Sie haben genug Erfahrung und Fingerspitzengefühl, um gesundheitliche Probleme zu händeln.“ Ohnehin sei dies bei Zehntklässlern einfacher als bei jüngeren Schülern.
Soziales Miteinander wichtig
Inhaltlich ist Meiers Meinung nach im Distanzunterricht nichts verloren gegangen: An der Wunsiedler Realschule sei komplett nach Stundenplan mit Video-Konferenzen gearbeitet worden. „Wenn einer nicht angemeldet war, haben wir ihm um 8 Uhr hinterhertelefoniert.“
Doch Schule sei schließlich auch Lebensraum und biete soziales Miteinander, sagte der Schulleiter. Das bestätigte Lena Steger aus der 10 b: Sie fand es nicht einfach, isoliert zu sein. Weil es in ihrer Familie einen Pflegefall gebe, habe sie niemanden getroffen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Der Austausch mit ihren Freundinnen lief nur online. „Aber das ist nicht das Gleiche: Es ist, als ob man einem Hund den Ball wegnimmt. Jeder Tag hat sich gleich angefühlt.“ Deshalb sei es für sie etwas Besonderes, ihre Klassenkameradinnen wieder zu treffen. Den Präsenzunterricht herbeigesehnt haben auch ihre Klassenkameradinnen, zum Beispiel die 17 Jahre alte Olivia Schneider aus Brand bei Marktredwitz. „Ich bin mit Homeschooling überfordert, weil es zu viele Ablenkungsmöglichkeiten gibt.“ Es sei wichtig, wieder in der Schule zu sein, meinte auch Celina Saam aus Leupoldsdorf: „Denn es geht schließlich um den Abschluss.“ Zwar sei sie im Distanzunterricht gut mitgekommen, berichtete Hannah Haueisen aus Weißenstadt, doch Kontakte hätten ihr gefehlt: „Ich war die ganze Zeit nur zu Hause und habe niemanden getroffen.“
Testergebnis dabei
Etwas anders startete das Otto-Hahn-Gymnasium Marktredwitz in den Präsenzunterricht. Da die Mehrheit der Schüler ein aktuelles Testergebnis vorweisen konnte, musste sich am Montag nur der Rest in der Mensa testen lassen, erzählte Schülersprecher Christoph Weigel. Am Dienstag und Donnerstag fänden die Tests dann für alle Schüler direkt in den Klassenzimmern statt. Auch Christoph Weigel freute sich am Montag, seine Freunde endlich wiederzusehen: „Ein bisschen Normalität tut gut.“