Dem stimmte Peter Berek zu: „Wenn wir wenig testen, haben wir schönere Zahlen. Aber das hilft uns nichts. Wir müssen testen und Kontakte beschränken.“
Keine Schuldzuweisungen
Die „klare Linie“ des Landrats könne er nur unterstützen, sagte der Selber Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch. „Jeder fragt sich, woher diese hohen Zahlen kommen.“ Richtig erklären ließen sie sich nicht. Pötzsch warnte davor, trotz der immens hohen Inzidenzen im Nachbarland allein dort nach den Schuldigen zu suchen. Wichtig für die Bürger sei es, zu wissen, dass sich die Politik kümmere. Die Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden sei gut, die kommunale Familie funktioniere. Es bedürfe, so Pötzsch, vieler Bausteine, um die Situation in den Griff zu bekommen. „Testmöglichkeiten bestehen. Dann wird es ums Impfen gehen. Auch da wird es weitere Angebote geben“, kündigte der Selber Oberbürgermeister an.
Den Kontakt zum Hallenbesitzer Adem Cebeci hatte Ulrich Pötzsch hergestellt. Der war froh, eine sinnvolle Nutzung für seine Immobilie gefunden zu haben, immerhin fanden dort seit März keine Veranstaltungen mehr statt. Die Kosten liefen trotzdem weiter. Jetzt hat der Landkreis die Halle zunächst bis Mitte Mai angemietet.
Ängste der Bevölkerung
„Man schläft nicht jede Nacht gut“, sagte Landrat Peter Berek mit Blick auf die Pandemie. „Wir müssen auch die Gefahren sehen.“ Fast jeder habe Angst. Angst um die Gesundheit, Angst um die wirtschaftliche Existenz. Es werde weiter Probleme mit Kindergärten und Schulen geben. „Darum muss sich die Politik kümmern“, sagte Berek und versprach: „Alle Entscheidungen, die wir treffen, sind wohlüberlegt.“
Mit einer Aufschlüsselung der Positivquote nach Herkunft der Testpersonen ist laut Auskunft des Landratsamtes kurzfristig nicht zu rechnen. Die Auswertung der Zahlen sei aufwendig und liefe noch, sagte eine Sprecherin.