Die Ministerin betonte gleichzeitig, Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte seien Tag und Nacht unter schwierigen, manchmal lebensgefährlichen Bedingungen im Einsatz. Sie verteidigten Rechtsstaat und Demokratie und verdienten dafür Respekt und Wertschätzung.
Zu viel Bürokratie wird als Belastung empfunden
Als motivierend in ihrem Berufsalltag erleben deutsche Polizisten laut der Studie Erlebnisse, die mit Kollegialität, Erfolgen und erfahrener Wertschätzung für die eigene Arbeit zu tun haben. Belastende Faktoren sind demnach schwierige Fälle wie Todesermittlungen oder Straftaten gegen Kinder. Aber auch empfundener Personalmangel, viel Bürokratie und "Vergeblichkeitserfahren", etwa mit Blick auf Ergebnisse von Strafverfahren, sind laut dem Bericht häufig Anlass für Frustration.
"Deutlich wird, dass der Personalmangel in der Polizei keine gewerkschaftliche Erfindung ist, sondern diesen unsere Kolleginnen und Kollegen jeden Tag an ihren vielfältigen Arbeitsplätzen hautnah erleben", sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke. Mangelnde Personalressourcen führten zu steigenden Belastungen und erhöhten Krankenständen. "Wie dringend eine Stärkung der gesamten Rechtsstaatskette ist, zeigen teils ernüchternde Sichtweisen auf die Wirksamkeit der eigenen Arbeit." Verfahrenseinstellungen aus Personalnot senkten die Motivation der Beschäftigten. "Das muss ein baldiges Ende haben", forderte Kopelke.
Er vermisse außerdem einen ganzheitlichen, wissenschaftlichen Ansatz, was das zunehmende Risiko von Polizeibeschäftigten, Opfer aggressiver Angriffe zu werden, betrifft, kritisierte der Gewerkschaftsvorsitzende. Konsequente und harte Strafen allein seien hier nicht ausreichend.