Polizei: Vorsatz nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich Bayreuth: Taschenfund am Hofgarten gibt weiter Rätsel auf

Von Christophe Braun

Die Polizei sucht weiter nach dem Besitzer der Tasche, deren Fund im Eingangsbereich des Hofgartens am Freitagabend einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst hat. Dass die Tasche vorsätzlich platziert wurde, gilt als unwahrscheinlich - auszuschließen ist es aber nicht.

 
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Foto: Christophe Braun Foto: red

"Für uns ist jetzt wichtig, herauszufinden, wem die Tasche gehört", erklärt Polizeisprecher Jürgen Stadter. "Wir müssen herausfinden, ob die Tasche einfach vergessen wurde oder ob sie bewusst abgelegt wurde, um einen Einsatz zu provozieren."

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Für eine absichtliche Platzierung spräche derzeit allerdings wenig. Im Gegenteil: Die in der Tasche aufgefundenen Gegenstände - eine tragbare Batterie, Lautsprecher, Kabel - seien geeignet, im Freien Musik abzuspielen. "Der Hofgarten ist abends gut besucht", sagt Stadter. Gerade am vergangenen Freitag war viel los, mehrere Schülergruppen feierten auf dem Parkgelände. "Wir schließen nicht aus, dass die Tasche einfach zurückgeblieben ist", sagt Stadter.

Ein Passant hatte die Tasche gegen 19.10 Uhr entdeckt und daraufhin die Polizei verständigt. Die alarmierten Beamten konnten nicht ausschließen, dass von den Gegenständen in der Tasche Gefahr ausging. Daraufhin wurde ein Sonderkommando des Landeskriminalamtes (LKA) in München alarmiert.

In Rücksprache mit den Spezialisten des LKA sperrte die Bayreuther Polizei umgehend Teile der Cosima-Wagner-Straße, der Jean-Paul-Straße und des Hofgartens ab. Der Verkehr wurde umgeleitet, die Anwohner mehrerer Häuser mussten ihre Wohnungen verlassen. Mehrere Streifenfahrzeuge, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und der Rettungsdienst waren vor Ort.

Gegen 22.30 Uhr traf das Sonderkommando aus München ein. Mithilfe eines ferngesteuerten Roboters sichteten die Experten die Tasche - und gaben bald darauf Bescheid: Von dem Fundstück ging keine Gefahr aus. Um 23.30 Uhr wurde offiziell Entwarnung gegeben. Die Anwohner durften in ihre Wohnungen zurückkehren, die Straßensperrungen wurden aufgehoben.

Die Kosten für den Einsatz dürften sich im fünfstelligen Bereich bewegen, schätzt der Polizeisprecher. Sollte sie tatsächlich ohne Vorsatz liegengeblieben sein, wird die Polizei auf den Kosten sitzenbleiben.