Polizei stoppt Flüchtige Verfolgungsjagd endet im Schlamm

Auch mit einem Hubschrauber wurde nach dem Autodieb gefahndet. Foto: red

Ein Mann versucht,  in einem gestohlenen Audi vor der Polizei zu fliehen. Doch Beamten gelingt es, den Mann in Bayreuth festzunehmen  und  das Auto sicherzustellen. Es ist nicht die einzige Verfolgungsjagd, welche die Polizei in Atem gehalten hat.

 
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Gleich zwei Verfolgungsjagden haben am Samstag die Polizeikräfte in Atem gehalten. Eine hat auch durch mehrere Gemeinden im Landkreis Kulmbach geführt. In beiden Fällen ist den Autofahrern die Flucht nicht gelungen. Beide wurden am Ende gestellt.

Am Samstagmorgen um kurz nach 6 Uhr fiel einer Streife der Verkehrspolizei in der Nürnberger Straße in Bayreuth ein neuwertiger Audi A5 aus dem Zulassungsbereich Ingolstadt auf. Das Fahrzeug sollte einer Kontrolle unterzogen werden, wie es im Polizeibericht heißt. Als der Fahrer des Audi die Streife bemerkte, gab er allerdings Gas und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit aus dem Stadtgebiet in Richtung Wolfsbach.

Nach einer Verfolgungsfahrt, die sich über mehrere Ortschaften hinzog, konnte der Audi schließlich in einem Waldstück zwischen Seulbitz und Lankendorf mit laufendem Motor aufgefunden werden. Der Fahrer hatte das Fahrzeug im Schlamm festgefahren und war deshalb zu Fuß weiter geflüchtet.

Zwischenzeitlich wurde über die Einsatzzentrale Oberfranken in Erfahrung gebracht, dass der Audi in der Nacht zum Samstag in Ingolstadt gestohlen worden war. Das Fahrzeug wurde 2021 zum ersten Mal zugelassen und hatte nach Aussage des 28-jährigen Eigentümers einen Zeitwert im hohen fünfstelligen Eurobereich.

Unter Federführung der Verkehrspolizei Bayreuth, mit Unterstützung der umliegenden Dienststellen, eines Polizeihubschraubers und Personensuchhunden wurde eine groß angelegte Fahndung durchgeführt. Das Polizeipräsidium Oberpfalz stellte zudem weitere Streifen aus Waldsassen, Kemnath und Eschenbach zur Verfügung.

Gegen 10.30 Uhr waren die Beamten dann erfolgreich. Der Fahrer des Audi wurde in Lankendorf gesichtet und festgenommen. Es handelte sich um einen 26-Jährigen.

Auf dem Weg zum Ort der Festnahme fiel einer Streifenbesatzung zudem ganz in der Nähe ein Skoda auf. Wie die Beamten richtig vermutet hatten, saß in diesem der Abholer, den sich der Dieb des Audi zwischenzeitlich aus Polen nach Oberfranken bestellt hatte. Auch bei diesem Mann, einem 33-Jährigen, klickten die Handschellen.

Nach der Festnahme des Tatverdächtigen und seines Helfers sowie der Sicherstellung des gestohlenen Audi wurden die beiden Männer der zuständigen Staatsanwaltschaft in Ingolstadt, dem Tatort des Diebstahls, zugeführt. Dort erwartete die beiden die Entscheidung eines Ermittlungsrichters über die Haftfrage.

Letztlich sei es der guten Abstimmung untereinander und dem angepassten Handeln der eingesetzten Kräfte zu verdanken gewesen, dass bei der Aktion keine Personen zu Schaden kamen und die Tatverdächtigen ihrem Strafverfahren zugeführt werden konnten, heißt es abschließend im Polizeibericht.

Die zweite Verfolgungsjagd spielte sich (wie bereits kurz berichtet) im Hochgeschwindigkeitsbereich ab und führte unter anderem durch die Gemeindegebiete von Harsdorf, Himmelkron und Marktschorgast. Ein Videofahrzeug der Verkehrspolizei Bayreuth hatte am Samstag gegen 16.15 Uhr einen schwarzen BMW mit Bayreuther Zulassung auf der A 9 am Bindlacher Berg in Fahrtrichtung Berlin aufgenommen. Bei erlaubten 100 km/h fuhr er bergauf bereits 159 km/h. Über 46 Kilometer ging die rasende Fahrt. Dabei drängte der Fahrer andere Verkehrsteilnehmer durch Lichthupe, Auffahren und Blinker zur Seite. Im Baustellenbereich erreichte das Fahrzeug dabei Spitzengeschwindigkeiten bis zu 219 km/h. Bei Münchberg konnte das Rennen schließlich gestoppt werden. Den 24-jährigen Bayreuther erwartet jetzt ein Strafverfahren.

Flucht vor der Polizei – das kommt gar nicht so selten vor. Im Juli 2022 war ein 33-Jähriger in wilder Fahrt durch Trebgast, Harsdorf und Neudrossenfeld gerast. Zahlreiche Streifen und ein Polizeihubschrauber hatten den Mann eineinhalb Stunden lang verfolgt. Auch er hat damals sein Fahrzeug im Schlamm in einem Waldstück festgefahren. Der Fahrer hatte keinen Führerschein und stand unter Drogen.

Wer auf so spektakuläre Weise flüchtet, muss übrigens zu allen anderen Ungemacht auch damit rechnen, dass die Polizei das Fluchtfahrzeug beschlagnahmt. Im Fall des 33-Jährigen war das der Fall.

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