Gegen 10.30 Uhr waren die Beamten dann erfolgreich. Der Fahrer des Audi wurde in Lankendorf gesichtet und festgenommen. Es handelte sich um einen 26-Jährigen.
Auf dem Weg zum Ort der Festnahme fiel einer Streifenbesatzung zudem ganz in der Nähe ein Skoda auf. Wie die Beamten richtig vermutet hatten, saß in diesem der Abholer, den sich der Dieb des Audi zwischenzeitlich aus Polen nach Oberfranken bestellt hatte. Auch bei diesem Mann, einem 33-Jährigen, klickten die Handschellen.
Nach der Festnahme des Tatverdächtigen und seines Helfers sowie der Sicherstellung des gestohlenen Audi wurden die beiden Männer der zuständigen Staatsanwaltschaft in Ingolstadt, dem Tatort des Diebstahls, zugeführt. Dort erwartete die beiden die Entscheidung eines Ermittlungsrichters über die Haftfrage.
Letztlich sei es der guten Abstimmung untereinander und dem angepassten Handeln der eingesetzten Kräfte zu verdanken gewesen, dass bei der Aktion keine Personen zu Schaden kamen und die Tatverdächtigen ihrem Strafverfahren zugeführt werden konnten, heißt es abschließend im Polizeibericht.
Die zweite Verfolgungsjagd spielte sich (wie bereits kurz berichtet) im Hochgeschwindigkeitsbereich ab und führte unter anderem durch die Gemeindegebiete von Harsdorf, Himmelkron und Marktschorgast. Ein Videofahrzeug der Verkehrspolizei Bayreuth hatte am Samstag gegen 16.15 Uhr einen schwarzen BMW mit Bayreuther Zulassung auf der A 9 am Bindlacher Berg in Fahrtrichtung Berlin aufgenommen. Bei erlaubten 100 km/h fuhr er bergauf bereits 159 km/h. Über 46 Kilometer ging die rasende Fahrt. Dabei drängte der Fahrer andere Verkehrsteilnehmer durch Lichthupe, Auffahren und Blinker zur Seite. Im Baustellenbereich erreichte das Fahrzeug dabei Spitzengeschwindigkeiten bis zu 219 km/h. Bei Münchberg konnte das Rennen schließlich gestoppt werden. Den 24-jährigen Bayreuther erwartet jetzt ein Strafverfahren.
Flucht vor der Polizei – das kommt gar nicht so selten vor. Im Juli 2022 war ein 33-Jähriger in wilder Fahrt durch Trebgast, Harsdorf und Neudrossenfeld gerast. Zahlreiche Streifen und ein Polizeihubschrauber hatten den Mann eineinhalb Stunden lang verfolgt. Auch er hat damals sein Fahrzeug im Schlamm in einem Waldstück festgefahren. Der Fahrer hatte keinen Führerschein und stand unter Drogen.
Wer auf so spektakuläre Weise flüchtet, muss übrigens zu allen anderen Ungemacht auch damit rechnen, dass die Polizei das Fluchtfahrzeug beschlagnahmt. Im Fall des 33-Jährigen war das der Fall.