Der Orlando-Attentäter Omar Mateen hat während des Blutbads im Nachtclub "Pulse" nach Angaben der Ermittler äußerst kontrolliert gewirkt.
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Der 29-jährige Mateen, ein US-Bürger und Sohn afghanischer Einwanderer, hatte am Sonntagmorgen vor einer Woche in dem Homosexuellen-Nachtclub um sich geschossen und Geiseln genommen. 50 Menschen wurden getötet, darunter der Attentäter in einem Schusswechsel mit der Polizei.
Rund eine halbe Stunde nach dem Beginn des rund dreistündigen Angriffs meldete sich Mateen laut Protokollen unter der Nummer 911 und gab sich als der Attentäter zu erkennen: "Ich bin in Orlando und habe die Schüsse abgegeben", wird er in der Mitschrift eines Anrufs von 2.35 Uhr (Ortszeit) zitiert.
Behördenangaben zufolge bekannte er sich auch zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und schwor IS-Anführer Abu Bakr a-Bagdadi die Treue. Entsprechende Protokollstellen sind jedoch unkenntlich gemacht. So sagte er: "Ich schwöre (Auslassung) die Treue, (arabisch) möge Gott ihn schützen, im Namen von (Auslassung)."
Die Bundespolizei FBI veröffentlichte auch Auszüge aus drei Telefonaten zwischen Mateen und einem Polizeiunterhändler zwischen 2.48 Uhr und 3.24 Uhr. Darin habe er sich als "islamischer Soldat" bezeichnet, seinen Treueschwur wiederholt und ein Ende der US-Luftangriffe in Syrien und im Irak gefordert. Außerdem gab er an, vor dem Club ein mit Sprengstoff präpariertes Fahrzeug abgestellt zu haben und eine Sprengstoffweste zu tragen. Zugleich kündigte er an, dass es "in den kommenden Tagen" weitere ähnliche Taten geben werde.
dpa