Nach Angaben des britischen Verbandes BEF wird im Fall Dujardin "Fehlverhalten im Tierschutz" untersucht. "Die erhobenen Vorwürfe sind schwerwiegend und die Konsequenzen weitreichend", hieß es weiter. Dujardin selber hatte sich in einer Stellungnahme entschuldigt, ohne im Detail auf das Video mit dem Training einer Schülerin einzugehen. "Ich schäme mich zutiefst und hätte in dem Moment ein besseres Beispiel abgeben sollen", schrieb sie in einer Stellungnahme.
Sportliche Auswirkungen
Das deutsche Olympia-Team war von dem erneuten Fall überrascht worden. "Wir haben das zunächst aus den Medien erfahren", sagte Delegationsleiter Dennis Peiler der Deutschen Presse-Agentur. "Aber solche Nachrichten sind immer schlecht für den Sport." Zum Video sagte er: "Hier sind die Grenzen der pferdegerechten Ausbildung eindeutig überschritten." Die Person auf dem Video "schlägt sehr kräftig und nahezu andauernd, sodass das Pferd panisch und verängstigt reagiert und keine Chance hat, den Sinn dieses heftigen Einsatzes zu verstehen".
Die britische Mannschaft, die bisher als Gold-Favorit galt, ist durch das Fehlen von Dujardin deutlich geschwächt. Beim Mannschafts-Sieg der britischen Equipe bei der EM im Vorjahr erwies sie sich erneut als sichere Reiterin mit höchsten Bewertungen. Durch die Suspendierung wird in Paris eine der größten Konkurrentinnen des deutschen Dressur-Teams um Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl fehlen.
Die sportlichen Auswirkungen wollte Peiler nicht kommentieren. "Wir konzentrieren uns auf uns und schauen nicht auf die möglichen Ergebnisse anderer Teams", sagte der Sport-Geschäftsführer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. "Wir müssen unsere Leistung bringen."