Pfarrerin für Schnabelwaid Keine Unbekannte im Dekanat

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Barbara Meister-Hechtel übernimmt zum 1. Dezember die Schnabelwaider Pfarrstelle. Foto: Uli Gruber Quelle: Unbekannt

SCHNABELWAID. Die 60-Jährige ist keine Unbekannte im Dekanat. Von 1996 bis 1999 teilte sie sich mit ihrem Mann die Pfarrstelle in Lindenhardt. Dort war sie für Creußen und Seidwitz mit zuständig, betreute die Kindergärten und die Familienarbeit.

 
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Geboren wurde Meister-Hechtel in Ingolstadt, machte in Altdorf, wohin ihr Vater als Diakon versetzt wurde, Abitur. Daran schloss sich ein Studium in Sozialpädagogik in Nürnberg an. Zwei Jahre arbeitete sie in der Nürnberger Stadtmission. „Aber mir hat irgendwie das Spirituelle gefehlt“, sagt sie. Und so entschloss sie sich mit 27 Jahren zum Theologiestudium, dass sie 1990 abschloss. Ihr Vikariat legte sie in Flachslanden bei Ansbach ab, die z.A.(zur Anstellung)-Stelle dann in Seenheim.

"Wir sind zu verschieden"

Die erste Pfarrstelle hatte sie eben mit ihrem Mann in Lindenhardt. „Ich wollte aber unbedingt meinen eigenen Bereich haben“, betont sie, „wir sind zu verschieden.“ Das wurde dann auch an der nächsten Pfarrstelle in Etzelwang deutlich, wo die beiden sich 15 Jahre die Pfarrstelle teilten und die Ehe schließlich auseinander ging.

Die nächsten Stationen von Barbara Meister-Hechtel war in Offenhausen bei Hersbruck. Hier war sie nur ein knappes Jahr. Es hatte Unruhen um eine SS-Gedenkstätte auf dem Friedhof gegeben. Unter der Amtszeit ihres Vorgängers war das Grab damals noch restauriert worden. „Dafür schäme ich mich“, hatte Meister-Hechtel gesagt.

Gerne auf dem Dorf

Ihre nächsten Pfarrstellen waren in Dittenheim bei Gunzenhausen und zuletzt im Dekanat Weiden. Auf die Schnabelwaider Pfarrstelle habe sie sich ganz spontan beworben, sagt Meister-Hechtel. „Ich bin gerne auf dem Dorf, die Stadt wäre nichts für mich“, so die Pfarrerin weiter. Sie lebe gerne direkt mit den Menschen zusammen.

Nun hat sie eine halbe Pfarrstelle in Schnabelwaid, die andere Hälfte hat sie im Regionaleinsatz und ist für die Seelsorge an der Pegnitzer Sana Klinik sowie am Brigittenheim zuständig. Hier betreut sie auch die Ausbildung von ehrenamtlichen Helfern. „Für mich ist die neue Stelle eine ideale Kombination aus altem und neuem Beruf“, sagt Meister-Hechtel. Neben ihrem Pfarrberuf hat sie noch eine Zusatzausbildung in Klinik-Seelsorge absolviert.

Vergangenheit ist nicht aufgearbeitet

Wichtig ist der Pfarrerin auch der Umgang mit der NS-Geschichte. So hat sie vertretungsweise in Flossenbürg an einer Gemeindestelle mitgearbeitet, wo es um die Aufarbeitung der Geschichte des Dritten Reichs ging. „Vielleicht schreibe ich zu dem Thema mal eine Abhandlung“, sagt sie. Die Vergangenheit sei immer noch nicht ausreichend aufgearbeitet, hat sie beobachtet.

Dekan Gerhard Schoenauer ist erleichtert, dass die Pfarrstelle so schnell wieder besetzt werden konnte. Seit dem Weggang von Pfarrerin Anna Bamberger und Tina Meiler-Binder, die sie sich geteilt hatten, war sie vakant. „Es ist sehr vorteilhaft, dass Barbara Meister-Hechtel eine sehr erfahrene Pfarrerin ist und auch schon Pfarramtsführung vorweisen kann“, sagt er. Jetzt sind zur Zeit nur die Stellen in Bronn und Pottenstein im Dekanat noch unbesetzt. Schoenauer rechnet frühestens mit dem Sommer nächsten Jahres, hier wieder jemand zu finden.

Info: Der Einführungsgottesdienst von Barbara Meister-Hechel findet am zweiten Advent, 9. Dezember, um 14 Uhr in der Maria-Magdalena-Kirche in Schnabelwaid statt.

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