Dieser behauptete auch immer wieder, er habe jahrelang psychisch unter „Schwarzgeld-Schiebereien“ seiner Frau gelitten. Lange habe er sie davon abzubringen versucht. Petra M. betont, dass dies niemals ein Thema zwischen ihr und Mollath gewesen sei. Tatsächlich erwähnte er ihre angeblichen Schwarzgeldkonten in Briefen an seine Frau und deren Anwalt erst, nachdem sie sich von ihm getrennt hatte.
Mollath hatte Gewaltausbrüche
Ein Grund für die Trennung seien die wiederholten Gewaltausbrüche gewesen. Immer wieder habe er sie geschlagen. Das bestätigen dem Kurier auch Zeugen, die nicht aus der Familie stammen. Schon vor der Ehe habe er Petra M. geschlagen. Sogar seine Mutter soll er geschlagen haben. Ein Zeuge gegenüber dem Kurier: Mollaths Mutter selbst habe das „unter Tränen“ erzählt.
Mollath selbst bestreitet bis heute, gewalttätig gewesen zu sein. Er bestreitet auch, 129 Reifen nach der Trennung durchstochen zu haben – auch deswegen wurde er psychiatrisch untergebracht. Recherchen haben ergeben, in der Zeit dieser Reifenstechereien hat es im Lager eines Nürnberger Spediteurs 30 weitere, bisher nicht bekannte Fälle gegeben. Auf dem Hof des Unternehmers standen Autos der Mollaths, die versteigert werden sollten.
Nach Recherchen des Kurier hat Mollath das angeblich verschwundene Porträtbild seiner Mutter selber verkauft – zusammen mit anderem Inventar aus seinem Haus. Der Käufer, ein ehemaliger Freund der Familie, ist allerdings nicht zu erreichen. Mollath hatte behauptet, alles verloren zu haben, „selbst das Bild meiner Mutter“.
Die Ex-Frau widerspricht auch einem der wichtigsten Zeugen Mollaths: Edward Braun. Der Zahnarzt aus Bad Pyrmont behauptet, Petra M. habe Gustl Mollath im Trennungsjahr „etwas anhängen“ wollen. Sie habe ihrem Mann 500 000 Euro aus „seinem“ Vermögen versprochen, wenn er schweige. Ihr Mann habe kein Vermögen gehabt, sagt Petra M. Sie hätte dieses Angebot also nicht machen können.
Warum spricht Petra M. erst jetzt? Im Laufe der Zeit sei die Diskussion „hysterisch und weit entfernt von objektiven Grundlagen geführt“ worden, sagt sie. Deswegen habe sie sich jetzt dazu entschlossen, sich zu äußern.
Für den Fall, dass es zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens kommt, könnten solche Tatsachen „durchaus geeignet sein, den Ausgang des Verfahrens zu beeinflussen“, sagte gestern ein Sprecher des Oberlandesgerichtes Nürnberg.
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