Personalmisere Neuanfang im Rathaus

Peter Rauscher
Der Bürgermeister freut sich über einen neuen Geschäftsstellenleiter: Jürgen Zinnert (links) und Markus Knan, der am Montag seinen ersten Arbeitstag am neuen Schreibtisch im Rathaus verbracht hat. Foto: Peter Rauscher

Mit einem neuen Geschäftsstellenleiter startet die Stadt Bad Berneck ins neue Jahr. Die Personalsorgen sind aber damit noch nicht weg.

 
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Bad Berneck - Zum Jahresstart ist die Personalmisere im Rathaus von Bad Berneck ein gutes Stück weit gelindert, aber noch nicht ganz behoben. Der neue Mann an der Verwaltungsspitze muss zunächst zwei Jobs ausfüllen.

Bekanntlich hatte das Rathaus im vergangenen Jahr gleich vier Mitarbeiter in Schlüsselpositionen verloren: Der Geschäftsstellenleiter und zwei Mitarbeiter aus dem Bauamt hatten gleichzeitig ihre Kündigung eingereicht. Vom Kämmerer hatte sich die Stadt getrennt, weil er Gelder aus der Carl-und-Elisabeth-Thiesen-Stiftung für sich abgezweigt haben soll. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dazu stehen kurz vor dem Abschluss. Der personelle Aderlass traf die Stadt in einer Zeit, in der gerade mehrere bauliche Großprojekte abgewickelt beziehungsweise geplant werden.

Drei Funktionen waren zuviel

Mit Markus Knan trat am Montag ein neuer Mann am Schreibtisch des Geschäftsstellenleiters im Rathaus seinen Dienst an. Der 45-jährige Vater von vier Kindern, 16 Jahre und älter, hatte sieben Jahre lang im mittelfränkischen Pommelsbrunn – das ist etwas größer als Bad Berneck – sogar drei Funktionen auszufüllen: Geschäftsstellenleiter, Kämmerer und Standesbeamter. „Das war auf Dauer dann doch zu viel“, sagt er dem Kurier. Er wechselte auf eine andere Stelle als Kämmerer, doch hier hätten die Rahmenbedingungen nicht gepasst. Als er die Stellenausschreibung aus Bad Berneck sah, hat er sich gleich beworben – und offenbar auch den Stadtrat von sich überzeugt.

Pendeln auf Dauer

Bad Berneck und das Fichtelgebirge kenne er schon von den Wanderausflügen mit seinen Großeltern. Er habe sich hier immer wohlgefühlt, außerdem sei die Stadt über die Autobahn gut zu erreichen. „40 Minuten habe ich heute mit dem Auto für die rund 60 Kilometer gebraucht, das ist keine große Geschichte“, sagt er. Wichtig ist das, weil er auf Dauer pendeln will. Mit seiner Familie möchte er in Neuhaus an der Pegnitz, wo er aufgewachsen ist und ein Haus gebaut hat, wohnen bleiben.

Reizvolle Themen

Über die Feiertage habe er schon mal recherchiert, was ihn in Bad Berneck erwartet. Mit der Ehefrau war er in der Stadt unterwegs, quasi inkognito. Die Freundlichkeit der Menschen sei ihm gleich aufgefallen. Die Themen Tourismus, Nachhaltigkeit, Perspektiven für junge Leute reizen Knan nach seinen Worten besonders.

Haushaltsentwurf bis zum Frühjahr

Zunächst aber muss er sich einarbeiten. Seine erste große Aufgabe wird die Aufstellung eines Haushaltsplans bis zum Frühjahr sein. Denn einen Kämmerer sucht die Stadt ebenso weiterhin wie einen Bautechniker. Ausgesuchte Bewerber hätten leider kurz vor Weihnachten abgesagt, teilte Bürgermeister Jürgen Zinnert dem Kurier mit. In der Stadtratssitzung kommende Woche seien weitere Bewerber im Stadtrat zur Vorstellung eingeladen. Wie lange der neue Geschäftsstellenleiter also in Bad Berneck wieder zwei Jobs erledigen muss, ist noch völlig offen.

 

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