Vom lernenden Spielen zum spielenden Lernen, lautet die Devise, wobei Neugier und Freude am Lernen im Vordergrund stehen. In Kleingruppen werden basale Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie Aufmerksamkeitsspanne, strukturierte Vorgehensweise und erfassen von Arbeitsabläufen erlernt und gefestigt. Es geht aber auch um die Selbstständigkeit der Kinder, die sich in der vertrauten Gruppenatmosphäre gut weiterentwickeln lässt.
132 Kinder werden betreut
Manuela Bernt vom Verein „Pegnitz für Kinder“ betreut zurzeit 132 Kinder in den Kindergärten im gesamten Gemeindegebiet Pegnitz: Kindergarten Don Bosco, Kindergarten zum Guten Hirten, Kinderstube, Franziskuskindergarten, Kindergarten St. Martin in Troschenreuth, Kindergarten St. Thomas in Trockau, Kindergarten St. Christophorus in Elbersberg und der Kindergarten Bronn. Sie werden im zweiwöchentlichen Turnus besucht. Im Kindergarten wünscht man sich noch mehr Kooperation mit den Schulen.
Mit Schulalltag vertraut machen
Auf diese Weise sei es möglich, auch schulische Lerninhalte in den Kindergarten zu holen, die Kinder aber auch zusätzlich zu fördern. Und ihnen die Grundbegriffe des Schulalltags zu vermitteln. Dazu gehört auch Disziplin, zum Beispiel nicht einfach loszurufen, wenn man etwas weiß, sondern sich zu melden.
Gemüse und Garage
Ana-Maria und Leopold hadern damit noch. Über den Übungsblättern, auf denen an diesem Tag die verschiedensten Gemüsesorten zu sehen sind, ist ein leeres Viereck aufgedruckt: es dient als „Garage“ für die Buntstifte. Auch das will geübt sein, dass mit den Stiften nicht einfach wild herumgefuchtelt werden kann.
Doch Emma und Elias und die anderen vier, die an diesem Morgen am Tisch sitzen, haben schon viel Erfahrung gesammelt. Und Leopold verkündet stolz: „Ich kann bis 100 zählen.“ Mit allen Sinnen widmen sie sich den Zahlen. Manuela Bernt schüttet die verschiedensten Schulsachen aus einem Beutel auf den Tisch. Spitzer, Lineal, Stifte, Kleber und vieles mehr. Den Vorschülern macht es nicht viel Probleme, simultan die Mengen bis sechs zu erfassen. Dafür benötigen sie nicht einmal mehr die Finger, um nachzuzählen.
Zahlen hören
Gar nicht so einfach ist es dagegen, die zweite oder dritte Karotte in einer Reihe von links auszumalen, denn auch zwei Linkshänder sind in der Gruppe. Und dann erklärt Manuela Bernt, dass man Zahlen auch hören kann. Dazu lässt sie Glasmurmeln in ein Gefäß fallen. Die Kinder lauschen mit verschränkten Armen, dem Brezelgriff, wie sie es nennen, und geschlossenen Augen, konzentriert und nennen die richtige Zahl.
Hilfe von Manfred Thümmler
Den Verein „Pegnitz für Kinder“ hat Altbürgermeister Manfred Thümmler 2006 anlässlich der Feier seines 60. Geburtstages gegründet. Sein Wunsch war, dass sich Eltern etwas leichter tun bei der Förderung ihrer Kinder. „Nicht alle sind finanziell so gut aufgestellt,“ sagt Thümmler, der weiß wovon er spricht. „Ich stamme aus einer Familie mit sechs Kindern.“ Und der Einstieg in das Schulleben soll erleichtert werden, das war ihm wichtig. Den Erfolg bestätigen auch Lehrer, berichtet Thümmler. Eine Grundschullehrerin habe ihm gesagt, das Projekt erspare in der Schule zwei bis drei Monate Arbeit.
Hilfe von außen
Und das ist auch der Stadt Pegnitz wichtig, die bisher für jedes Neugeborene 250 Euro jährlich zur Verfügung stellte. „Seit 2019 sind es nur noch 200 Euro“, erklärt Thümmler. Auch die Stadt Pegnitz muss sparen bei den freiwilligen Leistungen.
Umso mehr ist der Verein auf Unterstützung von außen angewiesen. „Ich habe schon noch meine Kontakte und Verbindungen,“ meint Thümmler, der sich Gedanken darüber macht, wie es mit dem Verein weitergehen wird. „Ich werde schließlich jetzt 76 Jahre alt“. Geleistet werde dann halt das, was mit Spendengeldern möglich sei.
Die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ unterstützt in diesem Schuljahr mit der Anschaffung von Material. Vom Federmäppchen, das ausgetauscht werden muss, bis hin zu Buntstiften und Sammelmappen. Stofftüten werden von der Sparkasse zur Verfügung gestellt.