Troschenreuth Verpuffung in Sägespäne-Maschine

Frank Heidler , aktualisiert am 27.04.2021 - 16:00 Uhr

Zu einem Brand in der Schreinerei Popp in Troschenreuth (Stadt Pegnitz/Landkreis Bayreuth) sind am Dienstagmorgen neun Feuerwehren ausgerückt. Insgesamt waren rund 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei und Rettungsdienst im Einsatz. Der Alarm erfolgte am Dienstag kurz nach 7.30 Uhr.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Troschenreuth - In einer Pressmaschine für Sägespäne hatte es laut Polizei eine Verpuffung gegeben. Der Schreinergeselle Florian Wiesneth aus der dreiköpfigen Firmenbelegschaft war als Erster am Unglücksort. „Ich habe keine Flammen gesehen, nur den Rauch gerochen“, zeigte er sich bereits eine Stunde nach Ausbruch des Brandes relativ gefasst.

Ganz im Gegensatz zum Firmenchef, dem der Schreck über die Verpuffung gehörig in die Glieder gefahren war.

„Ich war als einer der Ersten am Brandort“, erinnert sich der Troschenreuther Feuerwehrkommandant Marco Neubauer. Im ersten Obergeschoss der Schreinerei sei im Maschinenraum „alles verraucht“ gewesen. Dort werden die Sägespäne gepresst und landen in einem Sägespän-Bunker.

Der eigentliche Schwelbrand sei Neubauer zufolge aber in dem Behälter der Rohspäne ausgebrochen. Dort habe die Feuerwehr aber nur mit „großer Vorsicht“ agieren können. Zu leicht hätte es mit Sauerstoff und einem Zündfunken „eine Explosion“ geben können.

Die angekokelten Rohspäne wurden von Atemschutzgeräteträgern mit Blecheimern nach außen getragen und erst dann „mit Wasser geflutet“, schildert Neubauer.

Bereits nach etwa 20 Minuten hatten die Feuerwehren unter seiner Leitung die Lage unter Kontrolle. Anschließend sei der Maschinenraum und das Gebäude mit einer Wärmebildkamera nach Glutnestern abgesucht worden.

Die Pegnitzer Drehleiter kam nicht zum Einsatz. Kommandant Neubauer: „Die hätten wir gebraucht, wenn sich der Brand vergrößert hätte.“

Alarmiert wurden die Troschenreuther Ortswehr sowie die Ortswehren aus Pegnitz, Zips, Penzenreuth, die KSB-Werkfeuerwehr, die Feuerwehren aus Schnabelwaid und Thurndorf, ein Löschzug aus Bronn und die Landkreis-Führung der Feuerwehren. Verletzt wurde bei der Verpuffung in der Schreinerei niemand. Anderslautende Gerüchte wurden von der Polizei nicht bestätigt.

Laut Ermittlungen der Polizei ist trotz starker Rauchentwicklung „kein Sachschaden“ entstanden, so eine Sprecherin. Nach ersten Mitteilungen aus der Belegschaft dürfte die Produktion in der Schreinerei zumindest am Tag der Löscharbeiten weitgehend stillgestanden sein.

Die mehrfachen Feuerwehrsirenen im Pegnitzer Stadtgebiet und die Verpuffung selbst waren nicht nur in Troschenreuth, sondern darüber hinaus in ganz Pegnitz Tagesgespräch.

Weil die Pegnitzer Drehleiter in Troschenreuth im Einsatz war, musste um 8.40 Uhr zu einer Personenrettung in Pegnitz die Feuerwehr aus Auerbach mit ihrer Drehleiter ausrücken. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Patenwehren klappte anstandslos.

Dazu der Kommentar eines Facebook-Users: „Pegnitz und Auerbach Hand in Hand, wie früher gemeinsam im 5. Minensuchgeschwader der Bundesmarine.“

Von der Auerbacher Partnerwehr hieß es: „Da unsere Kollegen der Feuerwehr Pegnitz bereits bei einem Einsatz gebunden waren, übernahmen wir also die Einsatzlage.“

Bereits nach rund einer Stunde konnten sich die Auerbacher „wieder einsatzklar am Standort melden“.

Bilder