Peggy: Hinweistelefon der Polizei

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 Foto: red

Schon wieder ist der Fall Peggy in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY. Am Mittwoch lassen sich Polizei und Staatsanwaltschaft im Fernsehen bei der Zeugensuche im Fall des vor 15 Jahren aus Lichtenberg verschwundenen Mädchens helfen. Für Dienstag Vormittag haben die Behörden zu einer Pressekonferenz eingeladen. Darin soll es unter anderem um die Einrichtung ein Hinweistelefons gehen.

 
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Seitdem ein 43 Jahre Pilzsammler am 2. Juli  in einem dichten Wald an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze Peggy und ihre Sachen, die sie dabei hatte, gefunden hat, laufen die Ermittlungen wieder auf voller Drehzahl. Die Bayreuther Polizei hat die dritte Sonderkommission eingerichtet. 30 Ermittler der „Soko Peggy“ gehen auf Spurensuche. Diese versuchen auch, die Öffentlichkeit in die Ermittlungen einzubinden. An diesem Mittwoch kommt der Fall Peggy ein zweites Mal ins Fernsehen. Das ZDF bestätigte dies. Die Ermittler dürften sich nicht nur neue Hinweise aus der Bevölkerung erhoffen, nachdem sich die Spurenlage geändert hat und die Leiche gefunden worden ist. Sie dürften damit auch die Hoffnung verbinden, den Täter unter Druck zu setzen.

15 Jahre Unsicherheit

Bis am Samstag, 2. Juli, hat es überhaupt keine Spur auf das vermisste Mädchen gegeben. 15 Jahre lang war es noch nicht einmal sicher, dass sie tot ist. „Wir haben keine Leiche“, hieß es bei den Ermittlern immer und diese Tatsache machte die Klärung des Falles besonders schwer. Das hat sich geändert, seit die Leiche entdeckt und zweifelsfrei mittels DNA-Analyse identifiziert wurde. Auch die Gegenstände, so der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel in der vergangenen Woche, würden zweifelsfrei auf Peggy hinweisen. Es ist davon auszugehen, dass einige dieser Gegenstände auch in der ZDF-Sendung zur Sprache kommen werden.

Erster Film vor einem Jahr

Bereits vor einem Jahr war der Fall Peggy in einer Sondersendung über vermisste Kinder bei Aktenzeichen XY. Auch damals stellte die Staatsanwaltschaft Bayreuth dem Sender die relevanten Daten zur Verfügung. „Zielrichtung ist es, die Polizei zu unterstützen bei der Aufklärung von Verbrechen“, so damals die Chefredakteurin Ina-Maria Reize-Wildemann. Für den etwa 15 Minuten langen Film sei es wichtig, sich auf das zu stützen, „was die Polizei uns als ermittlungsrelevant darstellt“. Er beschränke sich „auf die reine Faktenlage“.

XY hat nach eigenen Angaben eine Erfolgsquote von mehr als 40 Prozent aller Fälle, die ausgestrahlt wurden. Allerdings räumt die Chefredakteurin ein, dass es bei ganz lange vermissten Kindern sicher sehr schwierig sei, neue Spuren zu finden. Susanne Knobloch, die Mutter der vermissten Peggy, sah in der XY-Sendung eine große Chance auf Hinweise, sie war sogar live in München bei der Ausstrahlung. Allerdings wurde sie enttäuscht. Denn es kamen damals keine Hinweise auf die verschwundene Peggy. Auch die Ermittler rechneten damals „nicht mit weltbewegenden Neuigkeiten“.

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