Urnengang ein Muss
So sieht das auch Thomas Oppelt. Auch er ist überzeugter Europäer. „Gerade die Achse Deutschland-Frankreich ist von enormer Bedeutung für die europäische Einheit“, sagt er. Der Urnengang ist für ihn ein Muss, „sonst stimmen eben andere für dich ab“. Was wiederum den Populisten zugutekomme.
Besuch im Abenteuerwald
Zurück nach Chilly. Das Austauschprogramm sei speziell auf junge Menschen ausgerichtet. So ist etwa die Stadtführung in Annecy vor allem auf sie zugeschnitten, auch die obligatorische Schnitzeljagd finde in gemischten Gruppen statt. Gemeinsame Schwimmbadaufenthalte oder der Besuch eines Abenteuerwaldes standen ebenso auf der Liste. Immer vor dem Hintergrund, „die Kinder auch zu animieren, in der Schule die jeweils andere Fremdsprache zu belegen“. Erwachsene, in der Regel acht bis zehn Betreuer, hätten aber ein eigenes Programm.
Herzliche Gastfreundschaft
Oppelt spricht von einer ausgeprägten Gastfreundschaft: „Die Franzosen haben uns zum Beispiel angeboten, für uns zu kochen, da sitzt man dann zusammen, plaudert, diskutiert. So funktioniert eben eine Partnerschaft.“ Und zwar nachhaltig. Weil so mancher Jugendliche daheim seine Eltern animiere, auch mal privat dort Urlaub zu machen. Auch beim Betreuerteam gebe es einige, „die immer wieder dabei sein wollen, weil sie die Region und die Menschen dort liebgewonnen haben“.
Spannendes Training
Übernachtet wird übrigens in einer Landwirtschaftsschule, an die ein Internat angeschlossen ist. Intensive Kontakte bestünden auch zu den Familien des französischen Nachwuchses, „nicht nur abends im Sportheim“. Daraus entsteht mehr: „Einer hat einen kleinen Betrieb für Obst- und Weinbau, er hat uns zur Besichtigung eingeladen, wir sind dann mit 50 Mann hingefahren.“ Sprachbarrieren würden meist problemlos überwunden. Zum einen sprächen viele Eltern, die in der nahen Schweiz arbeiten, ganz gut Deutsch, viele Kinder hätten die jeweils andere Sprache in der Schule. Und sonst behelfe man sich halt mit Englisch. Oppelt: „Beim gemeinsamen Training weiß jedenfalls am Ende immer jeder, was gemeint ist, das ist immer sehr spannend.“
Schön zu lesen seien die „Mini-Tagebücher“, die von den Jugendlichen erstellt werden, sie dienen als Leitfaden „für das, was wir noch besser machen können, das ermuntert uns, weiterzumachen“.