Die insgesamt rund 450 Delegierten und Gäste verabschiedeten Lewentz und die frühere Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit langem Applaus und Schildern, auf denen "Danke Malu!" oder "Danke Roger!" standen. Dreyer wurde zum Ehrenmitglied der Partei gekürt.
"Ihr habt mich 29 Jahre getragen", sagte Dreyer zum Abschied zu den Delegierten. Lewentz und sie hätten sich immer aufeinander verlassen können und sie sei sicher, dass es auch mit Schweitzer und Bätzing-Lichtenthäler so weitergehen werde. "Wir sind eine starke SPD", betonte Dreyer. Im Saal waren auch die ehemaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck und Rudolf Scharping.
Bätzing-Lichtenthäler kündigte auch an, mehr Mitglieder gewinnen und mehr Frauen für die Politik der SPD begeistern zu wollen. Das Engagement für die Partei müsse einfacher werden, sodass auch mitmachen könne, wer morgens Schulbrote schmieren, die Oma anschließend zur Apotheke fahren und abends die Kinder vom Fußball abholen müsse. Wofür die SPD stehe, müsse noch klarer werden, betonte Bätzing-Lichtenthäler und nannte Bildungsgerechtigkeit, starke Gemeinschaften in den Dörfern und Städten sowie gute Löhne und gute Arbeit als Schwerpunkte.
SPD-Parteichef Klingbeil lobt seinen "Lieblingslandesverband"
SPD-Parteichef Lars Klingbeil sprach von einer Erfolgsgeschichte seines "Lieblingslandesverbands". "Ihr habt starke Persönlichkeiten", die die Partei im Land, im Bund auf europäischer Ebene und in den Kommunen prägten. Der Landesverband sei geschlossen, auf die Zukunft ausgerichtet - und Dreyer und Lewentz die entscheidenden Pfeiler des Erfolgs. "Die größte Stärke liegt in der Bürgernähe, die Ihr habt", betonte Klingbeil und ergänzte: "So wünsche ich mir unsere Partei." Er wünsche sich auch mehr "Geschlossenheit und Teamspirit" in der Sozialdemokratie, so wie in Rheinland-Pfalz.
Bei der Ampel in Rheinland-Pfalz laufe vieles einfacher als in Berlin, sagte Klingbeil am Rande des Parteitags. "Ich habe ein großes Interesse daran, dass es in Berlin besser läuft". In Rheinland-Pfalz könnten Dinge vertrauensvoll abgesprochen werden, verabredetes werde umgesetzt. Rheinland-Pfalz zeige auch, wie Industriearbeitsplätze gerettet werden könnten.
Schweitzer will "alles geben, was in mir drinsteckt"
Schweitzer sagte: "Ich wünsche mir, dass in Berlin die Ampel wieder zu Kräften kommt". Die Koalition im Bund habe noch "so viel vor der Brust". Dabei wünsche er sich bei der FDP "mehr Volker Wissing und weniger Wolfgang Kubicki". In der Rentenfrage müsse Kurs gehalten werden, verlangte Schweitzer mit Blick auf Bedenken der FDP. "Was besprochen ist, ist besprochen." Diese Verlässlichkeit, die die SPD in Rheinland-Pfalz vorlebe, erwarte er auch in der Ampel in Berlin. Schweitzer versprach als Ministerpräsident "alles zu geben, was in mir drinsteckt" und jeden Tag zu kämpfen.