Durch die seit sieben Jahren laufende gute Zusammenarbeit mit der Polizei in Polen seien viele Banden zerschlagen worden. "Nun gibt es die Taten auch in Ungarn, in der Slowakei, Tschechien, Bulgarien, auch in Großbritannien, den Niederlanden und Italien. Die Täter sind gut vernetzt, also müssen wir uns auch gut vernetzen. Nur im internationalen Verbund kann man sie bekämpfen."
Was ist das Ziel der aktuellen Konferenz der Polizeibehörden?
Die betroffenen Staaten müssten gemeinsame Strategien zur Bekämpfung der Kriminellen entwickeln, sagte Höhlich. "Es gibt verschiedene Rechtssysteme und wir müssen unser Vorgehen gemeinsam anpassen." Der politische Wille zur Bekämpfung dieser Kriminalität sei nicht in allen Staaten gleich groß. Die überwiegend älteren Opfer hätten nicht überall eine große Lobby. "Aber es tut sich viel und ich bin ganz optimistisch."
Wie geht die Polizei national und international vor?
In Deutschland funktioniere die Zusammenarbeit bei den Bundesländern inzwischen sehr gut, was große länderübergreifende Einsätze mit Überwachungen und Festnahmen zeigen würden. Ende 2024 gingen etwa unter Federführung des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg Polizeibehörden aus acht Staaten und von Europol gegen Enkeltrick-Betrüger vor.
Die Polizei hörte wochenlang die Kommunikation der mutmaßlichen Betrüger ab und hob in Polen drei Callcenter aus. 20 Verdächtige wurden festgenommen. Bundesweit seien knapp 400 Enkeltricktaten und ein Schaden von fünf Millionen Euro verhindert worden, hieß es.
Wie ist die Lage in Berlin?
"Wir haben hier inzwischen große Erfolge und einen massiven Rückgang der Taten zu verbuchen. 2024 waren es 50 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch im laufenden Jahr gab es erneut deutlich weniger Fälle", sagte Höhlich. "Wir haben einige Callcenter zerschlagen. Das merken wir signifikant an den Fallzahlen. Man muss den Verfolgungsdruck hochhalten. Wenn man nachlässt, gehen die Fallzahlen wieder hoch. Die Täter bekommen das sofort mit."