Bei persönlicher Ausstattung wie Bekleidung, Schuhen, Schmuck und im Bereich Hobby - darunter fallen Sportartikel, Fahrräder, Bücher und Musikinstrumente - wird voraussichtlich mehr als die Hälfte der Einkäufe im Netz stattfinden. Bei Möbeln, Wohnaccessoires, Computern und Haushaltsgeräten steigt der Anteil ebenfalls.
Umfrage. Drei Viertel halten Tiktok für Zeitverschwendung
Tiktok wird allerdings kritisch beäugt. Verbraucherschützer beklagen manipulative Designs - also Benutzeroberflächen, die Nutzer beeinflussen und austricksen, um sie dazu zu bringen, bestimmte Entscheidungen zu treffen. Verbraucher sollten sich nicht allein auf die Produktpräsentation oder vermeintlich authentische Empfehlungen verlassen, rät Stefanie Grunert vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Sie sollten darauf achten, wer ihnen etwas verkauft, und beim Bezahlen nicht auf den Käuferschutz verzichten.
Laut Bundesbehörde für Datenschutz und Informationsfreiheit ist die Tiktok-App datenschutzrechtlich mehrfach negativ aufgefallen. Die Altersgrenze von 13 Jahren könne von Kindern etwa leicht umgangen werden. Forscherinnen der Ludwig-Maximilians-Universität München fanden heraus: Mehr als 60 Prozent der minderjährigen Tiktok-Nutzer sind auf der Plattform regelmäßig auf Inhalte gestoßen, die bei ihnen Unwohlsein verursachen. Mehr als die Hälfte berichtete von Videos, in denen andere absichtlich verletzt werden.
Der Schutz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen liege Tiktok am Herzen, sagt Shop-Chef Burianek. Für den Tiktok-Shop müsse man mindestens 18 Jahre alt sein.
Die Yougov-Umfrage legt noch etwas Überraschendes offen: 72 Prozent der Menschen in Deutschland, die Tiktok kennen, stimmen der Aussage "voll und ganz" oder "eher" zu, dass die App Zeitverschwendung ist. Bei Personen unter 25 Jahren liegt der Anteil sogar geringfügig höher.