DFB hofft auf Ausrufezeichen
Auch DFB-Sportdirektorin Nia Künzer lobte nach dem leidenschaftlichen und taktisch cleveren Auftritt: "Wir waren knapp davor, um Gold spielen zu dürfen. Ich finde, wir haben eine herausragende Leistung gebracht. Wenn wir am Freitag die Chance nutzen, ist es wirklich ein Ausrufezeichen."
Hrubesch stand nach dem Nervenspiel ziemlich geschafft in der Interviewzone des Groupama Stadiums, blickte dann aber mit der Routine seines langen Fußballlebens schnell voraus: "Heute nehmen wir die Köppe runter, morgen stehen wir wieder auf."
Acht Jahre nach dem Goldtriumph von Rio wäre es die insgesamt vierte Bronze-Medaille für die deutschen Fußballerinnen bei Sommerspielen. "Vorher hätte uns keiner zugetraut, dass wir überhaupt hier stehen. Wir haben noch die Chance auf Bronze, also einen zweiten Matchball", sagte Hrubesch. "Den werden wir versuchen zu nutzen. Ich habe den Mädels auch gesagt: Ich kann ihnen nur gratulieren für die Art und Weise, wie sie gespielt haben."
2016 in Rio hatte Hrubesch mit den deutschen Männern das Olympia-Finale gegen Brasilien im Elfmeterschießen verloren. Vom Flair im olympischen Dorf schwärmte er seinen Spielerinnen in den vergangenen Monaten so oft vor, dass die sich nur noch lachend abwandten. Verschmitzt meinte das einstige Kopfballungeheuer nun: "Vielleicht kriegen wir eine Chance auf eine Tageskarte. Wer weiß. Wenn wir zur Abschlussfeier gehen, kommen wir am Dorf vorbei. Vielleicht kommen wir doch noch rein."