Wetterdienst: Weiße Weihnachten noch nicht sicher

OFFENBACH. Winterpracht mit Eis und Schnee gab es schon im November - aber ob auch Weihnachten weiß wird, ist knapp zwei Wochen vor dem Fest noch nicht sicher. "Die Voraussetzungen für winterliches Wetter sind nicht schlecht, aber das heißt noch lange nicht, dass es weiße Weihnachten gibt", sagte Gerhard Müller-Westermeier, Klima- Experte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach, am Montag der Nachrichtenagentur dpa.

 
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 Foto: red
Statistisch gesehen liegt nur selten in ganz Deutschland Schnee an Weihnachten - zuletzt 1981.

Am schneesichersten ist das Fest im Süden: Alle drei Jahre gibt es nach der DWD-Statistik in München weiße Weihnachten, in Dresden alle vier bis fünf Jahre, in Hamburg liegt alle neun Jahre an den drei Festtagen Schnee. Noch seltener ist ein verschneites Fest in Frankfurt am Main und Aachen, wo laut Statistik nur jedes zehnte Jahr mit der weißen Pracht zu rechnen ist.

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"In höheren Lagen wird es sicher in diesem Jahr reichen", sagte Müller-Westermeier. Mit den Temperaturen geht es in den nächsten Tagen weiter bergab, mindestens bis zum Wochenende bleibt es frostig. Auf den Bergen hat das Tauwetter der vergangenen Tage noch nicht allen Schnee geschmolzen, so dass es nach Einschätzung der Meteorologen zumindest dort vorerst weiß bleibt. Allerdings ist auch ein Wärmeeinbruch zum Fest nicht ausgeschlossen - bei Meteorologen ist dieses Phänomen als "Weihnachtstauwetter" bekannt. Im vergangenen Jahr hatte es das gegeben.

Global wird das Jahr 2010 nach den Erwartungen der Klimaexperten als eines der drei wärmsten seit 1850 in die Geschichte eingehen. Der November sei weltweit sogar der wärmste bisher registrierte, sagte Müller-Westermeier. Gegen diesen globalen Trend werde in Deutschland das kälteste Jahr seit 1996 erwartet, das ändere aber nichts am Klimawandel: "Das bisschen Deutschland wird daran nichts ändern."
dpa/Symbolbild: pa