Ölunfall: Trinkwasser nicht gefährdet

Von Peter Engelbrecht

Glück im Unglück: Nach dem Ölunfall in einem Wasserschutzgebiet auf der Bahnstrecke zwischen Seybothenreuth und Speichersdorf sind die drei Trinkwasserbrunnen der Stadtwerke Bayreuth nicht gefährdet. Das teilten die Stadtwerke mit. 

 
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15.04.2016, Seybothenreuth, Bahnhof, Ölspur, Foto: Andreas Harbach Foto: red

Aufgrund eines technischen Defektes seien an der Lok eines Güterzugs rund 800 Liter Motoröl ausgetreten, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG in München mit. Der Zug war von Kulmbach in Richtung Marktredwitz unterwegs, als am Donnerstag gegen 12.30 Uhr der Bahnkörper  auf einer Länge von rund fünf Kilometern verunreinigt wurde. Der Zug blieb zwischen Stockach und Kirchenlaibach auf freier Strecke liegen. Mehrere Feuerwehren waren im Einsatz, um das ausgelaufene Öl zu binden. Die Strecke war bis 17.20 Uhr voll gesperrt. Zwischen Kirchenlaibach und Bayreuth wurde durch das örtliche Eisenbahnverkehrsunternehmen Agilis ein Busnotverkehr eingerichtet. Die Ursache, warum der Zug Öl verlor, wird derzeit noch ermittelt. Derzeit stimmen sich Bahn und Wasserwirtschaftsamt Hof ab, wie und in welchen Umfang das Öl von der Gleisanlage entfernt wird.

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Die Stadtwerke Bayreuth bezifferten die ausgetretene Ölmenge auf 980 Liter. „Als Sicherheitsmaßnahme haben wir sofort die Pumpen unserer drei Tiefbrunnen in diesem Gebiet abgeschaltet“, erklärte Klaus Markolf, der bei den Stadtwerken für die Wasserversorgung zuständig ist. Ein Kilometer der verschmutzten Strecke befindet sich im Wasserschutzgebiet Osterbrunnen, wo die Stadtwerke Bayreuth jedes Jahr rund 800 000 Kubikmeter Trinkwasser fördern. „Der betroffene Streckenabschnitt liegt in der erweiterten Schutzzone und damit nicht in unmittelbarer Nähe von unseren Tiefbrunnen“, sagte Markolf.

Ein Geologe, die Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes und des Landratsamtes haben die Schadenstelle untersucht. „Glücklicherweise ist das Öl so zähflüssig, dass es nicht im Boden versickern konnte, sondern lediglich das Gleisbett verunreinigt ist“, erläuterte Markolf.  Nach der Freigabe durch die Behörden nahmen die Stadtwerke Bayreuth am Donnerstag die Wasserproduktion in dem Schutzgebiet gegen 18.15 Uhr wieder auf. „Es besteht keinerlei Gefahr für unser Trinkwasser", betonte der Experte.  

Die Alarmierung der Einsatzkräfte sei durch die Integrierte Leitstelle erfolgt, teilte Pressesprecher Michael Benz vom Landratsamt Bayreuth mit. Das Öl sei mit Bindemitteln von den Bahnübergängen entfernt worden.