Ochsenkopf Nord Seilbahn-Neubau kann beginnen

Es ist soweit – die alte Seilbahn Nord am Ochsenkopf wird abgeschaltet. Zuvor gab’s einen Abschied mit viel regionaler Prominenz. Bis Weihnachten soll die Neue stehen.

 
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Etwas Wehmut wollte Betriebsleiter Andreas Schreyer gar nicht verhehlen. Schließlich hat er mit seinem Team viele Jahre lang die Nord-Bahn auf den Ochsenkopf am Laufen gehalten. Zuletzt mit zunehmendem Aufwand. Sie war in die Jahre gekommen seit ihrem Start im Sommer 1991. Doch jetzt überwiege die Freude auf die neue Bahn, die die Gäste – wie mehrfach ausführlich berichtet – ab Weihnachten mit Zehner-Gondeln statt der bisherigen Zweiersessel mit Schutzhaube auf den Gipfel des 1024 Meter hohen Ochsenkopfes bringen soll. Eine der Neuen konnte neben der Talstation besichtigt werden.

Prominenz zum Abschied

Zur offiziell letzten Fahrt war gestern Mittag bei Nieselregen einiges an regionaler Prominenz nach Bischofsgrün gekommen, darunter die Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer (CSU) und Tim Pargent (Grüne) sowie Landrat Florian Wiedemann als Vorsitzender des Seilbahn-Zweckverbands. Er hob unter anderem hervor, dass das insgesamt rund 40 Millionen Euro teure Projekt der Erneuerung der Seilbahnen Nord und Süd vom Freistaat mit 10,6 Millionen Euro gefördert wird. Wobei für die Bahnen an sich 22,5 und 14,5 Millionen Euro eingeplant sind.

Knackiger Zeitplan

Bereits am Montag, 27. März, wird mit dem Abbau der alten Seilbahn Nord ab Bischofsgrün begonnen, zu Weihnachten soll die neue inklusive Mittelstation mit ihren dann 40 Zehnerkabinen einsatzbereit sein. „Einen knackigen Zeitplan“ nannte Wiedemann das. 2024 ist dann bekanntlich die Südbahn mit Talstation in Fleckl dran. Das Projekt sei entscheidend für die weitere Entwicklung des Tourismus im Fichtelgebirge und solle einen neuen Aufschwung bringen. Schön sei, dass dabei alle vier Ochsenkopfgemeinden an einem Seil ziehen.

Viele Vorteile

Andreas Munder, Geschäftsführer der Tourismus & Marketing GmbH Ochsenkopf, verwies auf die Vorteile der neuen Bahn. Sie sei windunempfindlicher, ermögliche bessere Transportmöglichkeiten für mobilitätseingeschränkte Personen und Kinder und biete einen besseren Wetterschutz. Langläufer könnten an der Mittelstation aus- und direkt ins Loipengebiet einsteigen. Und es sei künftig ebenfalls dank der Mittelstation möglich, nur den oberen Bereich der Piste zu nutzen, wenn der untere wegen wärmerer Witterung schon nicht mehr befahrbar ist.

Munder warf auch einen Blick auf die Übernachtungszahlen rund um den Ochsenkopf für 2022, die mit gut 367.000 deutlich über denen im Vor-Coronajahr 2019 lagen (der Kurier berichtete ausführlich). Die Wintersaison sei nach einem Traumstart Mitte Dezember stark von den wechselnden Wetterlagen geprägt gewesen. Die Nordabfahrt ist seit Tagen offiziell gesperrt. Letztlich war Folgendes an Skifahrtagen möglich: Ochsenkopf Nord 55, Ochsenkopf Süd 20, Klausenlifte 30, Kinderland 56, Hempelsberg 30, Geiersberg fünf und Neubau 24 Tage.

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