Oberliga-Verzicht WKG Bindlach tritt in Gruppenliga an

Nach reiflicher Überlegung ist man bei der WKG Bindlach/Bayreuth mit Trainer und Präsident Mathias Fornoff zum Schluss gekommen, in der untersten Klasse neu anzufangen. Foto: Peter Kolb Quelle: Unbekannt

RINGEN. Der letztjährige Meister der Bayernliga Nord, WKG Bindlach/ Bayreuth, zieht die Notbremse: Statt in die Oberliga aufzusteigen, geht es zurück in die unterste Klasse, die Gruppenliga. Und es gibt künftig nur noch eine Mannschaft, die die Wettkampfgemeinschaft aus dem ASC Bindlach und dem AC Bayreuth ins Rennen schickt.

 
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Präsident und Trainer Matthias Fornoff begründet diesen Schritt mit finanziellen Problemen. „Wir können die Oberliga nicht stemmen, weil wir keine nennenswerten Sponsoren mehr haben.“ Zudem zahle man immer noch die 6000 Euro Strafe ab, die man vom Ringerbund für den vor exakt einem Jahr nicht vollzogenen Aufstieg in die Bundesliga – damals noch als ASC Bindlach – auferlegt bekommen hatte.

„Jetzt fangen wir halt von unten wieder an“, sagt Fornoff, „wir kehren quasi zu den Anfängen zurück, als wir hier in Bindlach mit Nachwuchstalenten den Grundstock für die späteren Erfolge legten“. Fornoff will alles auf links drehen: „Wir werden uns völlig neu strukturieren, und wir werden gezielt auf Sponsorensuche gehen.“

Gespräche mit AC Bayreuth geplant

Sportlich visiert der Trainer die Meisterschaft an, um dann in der Landesliga ein Derby gegen den RC Altstadt bestreiten zu können. Der ist in der kommenden Saison ranghöchster Ringerverein im Kreis Bayreuth. In zwei, drei Jahren kann sich Fornoff wieder einen Start in Bayern- oder Oberliga vorstellen. „Vielleicht kommt ja irgendwann auch noch der RC Altstadt mit an Bord. Da strebe ich Gespräche mit dem Vorsitzenden Dieter Badewitz an. Gemeinsam wären wir so stark, um mindestens Oberliga zu ringen“, glaubt Fornoff.

Zurück zur Realität: Der erste Heimkampf in der Gruppenliga führt die WKG am 21. September in der Bindlacher Bärenhalle mit dem TSV Zirndorf zusammen. Anschließend geht es gegen die Reserve des ATSV Kelheim. Weitere Kontrahenten sind der KSV Bamberg und Inter Bergsteig Amberg. Publikumsliebling Marcel Fornoff wird den Neuanfang nicht mehr mitmachen. Der Freistilspezialist blieb 2016 im Trikot des ASC Bindlach ungeschlagen, behielt 2017 von 16 Kämpfen bis auf zwei Ausnahmen immer die Oberhand und gewann 2018 erneut alle Kämpfe für die WKG. Ab dem 28. September schnürt Fornoff für den Erstligisten Johannis Nürnberg im Weltergewicht die Ringerstiefel. Mit 34 Jahren ist er noch immer topfit und war selbst in der Oberliga unterfordert. Sein Wechsel in die Noris ist deshalb verständlich.

Einige Bindlacher Abgänge

Neben Kevin Adler (Unterdürrbach) und Bastian Hoffmann (AC Lichtenfels) ist dies der dritte Abgang für Bindlach. In der untersten Klasse ebenfalls nicht mehr das WKG-Trikot tragen werden der Venezolaner Pedro Rodriguez und der Ungar Erik Torba. Dafür sollen die AC-Jugendringer Dominik Rümpelein, Lukas Spatschke, Jonas Dudda und Babrak Zhalsgasbay zusammen mit den ASC-Eigengewächsen Nico Ganzleben sowie den Brüdern Philipp und Patrick Adler das Eisen aus dem Feuer reißen.

Letzterer übernimmt als technischer Leiter in Bindlach auch die organisatorischen Aufgaben. Gegenwärtig bereitet er die 19. Auflage des Bärencups vor, der am 27. Juli die Einzelturniere in Nordbayern beschließen wird, da ab Herbst die Mannschaftsrunde beginnt.

Zusätzlich zur Ringerstaffel in der Gruppenliga Nord-Ost schickt Fornoff auch eine Schülermannschaft in der Jugendbezirksliga ins Rennen. Damit auch in Zukunft die Lücken mit eigenem Nachwuchs aus der WKG Bindlach/Bayreuth geschlossen werden können und nicht wieder auswärtige Sportler verpflichtet werden müssen. Beim AC Bayreuth gibt es gegenwärtig wieder guten Nachwuchs, der in zwei bis drei Jahren die Männerstaffel verstärken kann.

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