EM der Frauen Vorbereitung mit Hindernissen

Mit einer Enttäuschung endete für die DHB-Damen das bisher letzte große Turnier. Im Dezember 2019 verloren sie bei der Weltmeisterschaft in Japan das Spiel um Platz sieben gegen Schweden und verpassten damit die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Foto: Imago Images/Marco Wolf Foto: Verwendung weltweit

HANDBALL. Bundestrainer Henk Groener sitzt zu Hause in den Niederlanden in Quarantäne, ein Quartett steigt zur Vorsicht erst später in den EM-Lehrgang ein und die geplanten Testspiele fallen aus. Die Vorbereitung der deutschen Frauen auf die Europameisterschaft vom 3. bis 20. Dezember in Dänemark steht unter keinem guten Stern.

 
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Trotz der widrigen Umstände sind die DHB-Frauen aber bester Laune, nachdem die Austragung des nach dem Ausstieg von Co-Gastgeber Norwegen gefährdeten Turniers gesichert ist. „Die Stimmung ist sehr gut. Wir sind überglücklich, dass wir spielen können“, berichtete Kapitänin Kim Naidzinavicius. „Jetzt versuchen wir, uns mit den Bedingungen anzufreunden.“

Die sind mitten in der Corona-Krise alles andere als normal. Schon die Anreise ins EM-Trainingslager in Frankfurt gestaltete sich außergewöhnlich. Nach den negativen Erfahrungen bei den Männern, die nach ihrer Länderspielwoche Anfang November vier positive Fälle verzeichnet hatten, durften Vereinskolleginnen zum Beispiel keine Fahrgemeinschaften bilden. „Wir haben unsere Lehren gezogen und ein paar Dinge noch einmal verschärft“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.

Erst am Mittwochabend sollen Coach Groener, die Torhüterinnen Dinah Eckerle und Ann-Cathrin Giegerich sowie Rückraum-Ass Emily Bölk und Kreisläuferin Julia Behnke zum Team stoßen. „Er hat die Symptome der Infektion schon sehr frühzeitig hinter sich gebracht und ist in den Endzügen seiner Isolation“, sagte Kromer über den Gesundheitszustand des Bundestrainers. Dieser wird derzeit von U20-Coach André Fuhr vertreten.

Die vier Spielerinnen dürfen auf Geheiß des DHB erst mit Verspätung in die EM-Vorbereitung einsteigen, weil sie mit ihren Vereinen am vergangenen Wochenende noch international im Einsatz waren. Nach einem weiteren Corona-Test ist für alle am Donnerstag der Einstieg ins Mannschaftstraining geplant.

Ungewöhnlich ist auch die späte Anreise. Erst am nächsten Dienstag – zwei Tage vor dem Auftaktspiel gegen Rumänien – bezieht die DHB-Auswahl ihr Quartier im Vorrundenspielort Kolding. „Wir wissen nicht, wie die Trainingsmöglichkeiten in Dänemark sind. Deshalb haben wir uns dazu entscheiden, möglichst lange in Deutschland zu bleiben“, sagte Kromer. Weitere Gegner in Gruppe D sind Norwegen und Polen. Die ersten drei Teams erreichen die Hauptrunde. Die Spiele werden nicht im Fernsehen übertragen, aber kostenfrei im Internet auf sportdeutschland.TV.

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