Nur bei spätem Termin Noch kein Plan für FEC-Finale in Bayreuth

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Selten waren im Fiba-Europe-Cup die Tribünen so gut gefüllt wie bei den Heimspielen von Medi Bayreuth. Unser Bild zeigt Bryce Alford (weißes Trikot) in der Partie gegen Spirou Charleroi, die Anfang Februar vor 2083 Zuschauern mit 100:89 gewonnen wurde. Als Argument für ein Final-Four-Turnier in Bayreuth reicht das allerdings längst nicht aus. Foto: Peter Mularczyk Foto: copyright-sample

BASKETBALL. Nicht wenigen Anhängern von Medi Bayreuth dürfte dieser Gedanke gleich in den Sinn gekommen sein, als die europäische Sektion des Weltverbands Fiba ihren Entschluss zur Fortsetzung des Fiba-Europe-Cups verkündet hat: Wenn schon die ursprünglich in Hin- und Rückspiel vorgesehenen Runden der letzten vier im Wettbewerb verbliebenen Mannschaften nun in einem Final-Four-Format zusammengefasst werden – warum sollte so ein Turnier dann nicht in Bayreuth stattfinden?

 
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Als attraktiver Austragungsort dürfte sich die Oberfrankenhalle schließlich bestens empfohlen haben, denn nur selten waren die Zuschauerzahlen in diesem Wettbewerb so hoch, wie regelmäßig bei den Heimspielen des einzigen Bundesliga-Vertreters.

So einer euphorischen Argumentation begegnet Carl Steiner allerdings relativ nüchtern: „Ehrlich gesagt: Darüber haben wir uns noch gar keine Gedanken gemacht“, sagt der Alleingesellschafter der Spielbetriebsgesellschaft. „Im Moment kann ich mir das auch kaum vorstellen.“ Ebenso wie innerhalb der Bundesliga sei er unter den gegenwärtigen Umständen sogar eher dafür, auch den internationalen Wettbewerb abzubrechen: „Die Fiba ist jetzt vorgeprescht mit einem möglichen Termin Ende September oder Anfang Oktober. Man muss sich aber fragen, ob dann überhaupt schon wieder Spiele möglich sind – vor allem Spiele mit Zuschauern.“

Saisonstart "so spät wie irgend möglich"

Als rigoroser Gegner von sogenannten Geisterspielen vor leeren Rängen wie beim entscheidenden Sieg im Viertelfinale gegen UBT Cluj aus Rumänien (100:87) hofft Steiner, dass die neue Saison „so spät wie irgend möglich“ beginnt. Je mehr Zeit nach dem Ende der Corona-Krise bleibt, umso größer sei die Chance, bei Sponsoren wieder offene Ohren zu finden: „Dann wissen die Unternehmen schon mehr, wie es bei ihnen weitergeht.“ Erst wenn der BBL-Start weit genug verschoben wird, könne er sich ein Final-Four-Turnier während der Vorbereitungszeit vorstellen. Unter diesen Vorzeichen würde er auch nicht ausschließen, sich die noch offenen Modalitäten für eine Ausrichtung der Endrunde zumindest mal anzusehen: „Vielleicht sagt die Fiba ja, sie hat einen Sponsor, der das Risiko tägt.“

Als erste Wahl für den Austragungsort sieht er Bayreuth aber ohnehin nicht: „Nachdem zwei türkische Mannschaften dabei sind, könnte ich mir denken, dass die Tendenz der Fiba dorthin geht.“ Bekanntlich trifft Medi Bayreuth im Halbfinale auf den Tabellenzweiten der türkischen Liga, Pinar Karsiyaka aus Izmir, während der andere Finalist zwischen Bahcesehir Istanbul und dem dänischen Serienmeister Bakken Bears Aarhus ermittelt wird.

Aktuell gilt die ganze Konzentration bei Medi Bayreuth aber noch den offenen Fragen innerhalb der Bundesliga. Steiner hofft auf eine Mehrheit unter den BBL-Klubs, die sich seinem Wunsch nach einem endgültigen Abbruch der bislang nur ausgesetzten Saison anschließt: „Von den 40 nationalen Meisterschaften in Europa sind mittlerweile 26 für beendet erklärt worden.“ Die nächste Gelegenheit, um einen entsprechenden Beschluss herbeizuführen, ist erst am 30. April vorgesehen: „Wir wollen aber erreichen, dass es einen früheren Termin gibt.“

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