Nürnberg: Meistersinger als Live-Übertragung

 Foto: red

NÜRNBERG. Mit der Wagner-Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" gibt Marcus Bosch im kommenden Herbst seinen Einstand als Generalmusikdirektor der Stadt Nürnberg. Die Premiere am 15. Oktober wird auch in die Altstadt übertragen, wo es ein Public Viewing geben soll.

 
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"Das ist ein besonderes Stück für die Stadt. Wir wollen es öffentlich machen und der Diskussion aussetzen", sagte Bosch am Montag bei der Vorstellung des Programms des Staatstheaters für die kommende Spielzeit. Bei den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth haben sich Opern-Live-Übertragungen nach draußen als Publikumshit entpuppt.

Strauss und Verdi

Bosch ist derzeit noch Generalmusikdirektor in Aachen. In seiner Auftaktsaison in Nürnberg will er zudem bei den Opern "Elektra" von Richard Strauss und Verdis "La Traviata" die musikalische Leitung übernehmen. Im Schauspielhaus beginnt die Saison im Herbst mit einer Inszenierung von Henrik Ibsens "Peer Gynt"; vor allem in den Kammerspielen und in der Bluebox ist Raum für Uraufführungen und Werke zeitgenössischer Autoren. Ballettdirektor Goyo Montero ist es gelungen, in Mats Ek und Johan Inger zwei herausragende Choreographen als Gäste nach Nürnberg einzuladen.

Gewappnet für das Wagner-Jubiläumsjahr

2013 steht der 200. Geburtstag Richard Wagners an - mit der Aufführung der "Meistersinger" wolle man gewappnet sein für das Wagner-Jahr, betonte Intendant Peter Theiler. Inszenieren wird die Oper der israelische Regisseur David Mouchtar-Samorai. Er ist dem Nürnberger Publikum bereits aus einem biblisch-alttestamentarischen Opernzyklus bekannt, den er in den vergangenen Jahren verantwortete. Von Mouchtar-Samorai erhofft sich Theiler einen "unverkrampfteren Blick" auf Wagners Meistersinger-Stoff.

"Chrill-out-Party" mit Nürnberger Philharmonikern

"Die Meistersinger von Nürnberg" wurden von den Nationalsozialisten vereinnahmt, die Aufführung dieser Oper gehörte zum festen Programmpunkt der Reichsparteitage in Nürnberg. Der neue Generalmusikdirektor Bosch will mit zahlreichen Aktionen und neuen Formaten das Publikum anlocken. "Ich glaube fest daran, dass viel mehr Menschen für klassische Musik begeistert werden können", sagte er. Die Nürnberger Philharmoniker bittet er deshalb sogar in die Diskothek: Im Herbst dieses Jahres und im Sommer 2012 sollen die Musiker in der bekannten Nürnberger Disco "Hirsch" auftreten - mit anschließender "Chill-out-Party".

dpa/Foto (Archiv): Lammel

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